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Erfolgreiche Inbetriebnahme des Heiligenborner Viadukts

25.01.2021 – 09:03

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 wurden nach fast fünf Jahren des anspruchsvollen Planens und Bauens das Eisenbahnviadukt in Heiligenborn und die beiden überführten Gleise der Strecke Riesa – Chemnitz zwischen Waldheim und Mittweida in Sachsen erfolgreich in Betrieb genommen.

Eisenbahnviadukt - Heiligenborner Viadukt - DB Engineering & Consulting

Die 1852 erbaute denkmalgeschützte Gewölbebrücke „Heiligenborner Viadukt“ in Waldheim, auf der Strecke zwischen Riesa und Chemnitz, wurde in einer Planungs- und Bauzeit von nur fünf Jahren umfassend erneuert und saniert. Das historische Eisenbahnviadukt ist ein äußerst imposantes Bauwerk. Auf den 12 Pfeilern des Steinbogenviaduktes befinden sich 36 kleinere Bögen.  Das Mauerwerk der Gewölbe und die Brückenpfeiler bestehen aus Natursteinen und Ziegeln.

Im Auftrag der DB Netz AG hat die DB Engineering & Consulting das gesamte Baumanagement von der Planung, dem Bau bis zum Abschluss der Gesamtmaßnahmen durchgeführt. Weitere Planungsleistungen wie Entwurfs-, Genehmigungs- und Ausschreibungsplanung, Gutachten im Bereich Baugrund und Umwelt, sowohl Bauüberwachungsleistungen und Abfall wurden federführend durch die Region Südost der DB Engineering & Consulting erstellt.

Spannende Drohenbilder zur Baustelle Heiligenborner Viadukt

Die Baumaßnahmen im Überblick

Die Baumaßnahmen an dem 170 Meter langen und 40 Meter hohen Viadukt begannen im Frühjahr 2019. Der Teilersatzneubau (Neubau Fahrbahnwanne) wurde ab Oktober 2019 in 2 Bauzuständen mit jeweils mehrmonatiger halbseitiger Streckensperrung durchgeführt.

Die signaltechnischen Voraussetzungen für diese Bauzustände im Streckenbereich zwischen Waldheim und Mittweida waren bisher nicht gegeben.

Um die Bauarbeiten durchführen zu können, war es deshalb notwendig, umfangreiche Planungen und Bauarbeiten der Leit- und Sicherungstechnik  in den Stellwerken Waldheim und Mittweida und des Kabeltiefbaus im 15 km langen Streckenbereich durchzuführen. Insgesamt wurden ca. 28 Kilometer Kabel in der Außenanlage, 34 Kilometer Schaltdraht, 23 Relaisgruppen und 851 Relais eingebaut und ca. 7.000 Meter Kabeltrog errichtet.

In zwei Bauabschnitten wurde jeweils pro Richtungsgleis die vorhandene gemauerte Fahrbahnwanne abgebrochen und durch eine neue regelkonforme Fahrbahnwanne aus Stahlbeton ersetzt. Parallel dazu erfolgte eine Gesamtsanierung des Bauwerkes. Auch hier waren diverse planungs- und baubegleitende Maßnahmen für die Umsetzung der Arbeiten an den Oberleitungs-, Oberbau-, Sicherungs- und Kabelanlagen erforderlich.

Kompliziert war die Herstellung der Trag- und Arbeitsgerüste für die Tätigkeiten in 40 Meter Höhe – eine Gründung in den Böschungsbereichen war aufgrund Instabilität nicht möglich und das Gerüst musste sich den unterschiedlichen Gewölbegeometrien anpassen.

Bauen mit Herausforderungen

Die größten Herausforderungen ergaben sich beim Bauen im Bestand in den Gewerken:

  • Leit- und Sicherungstechnik: Die Arbeiten in den Stellwerken Mittweida und Waldheim waren herausfordernd. Es mussten 6.335 Stück Planunterlagen beplant, geprüft und baulich in vorgegebener Zeitspanne (kurze Totalsperrrungen) umgesetzt werden.
  • Konstruktiver Ingenieurbau: Unmittelbar nach Beginn des Einbringens von Verbauten im Sicherheitsbereich der Gleise kam es zu erheblichen Schwierigkeiten an beiden Widerlagern. Der geplante Verbau war nicht umsetzbar. In kürzester Zeit musste eine neue Verbaukonstruktion (Bohrpfahlwand) technologisch (zusätzliche Sperrungen, temporärer Bahnübergang), planerisch und technisch umgesetzt werden. Dies gelang im hervorragenden Zusammenspiel aller Beteiligten. Im Bereich der Widerlager wurden Auffüllungen – mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem nahegelegenen Steinbruch stammend -festgestellt.  Hier wurden erhebliche Umplanungen notwendig.

Um geschützte Arten, wie z.B. die Zauneidechse, zu schützen, wurden für den Natur- und Landschaftsschutz aufwändige Ersatzhabitate angelegt und umfassende Ausgleichs- und Ersatzpflanzungen durchgeführt.

Im Jahr 2021 werden noch Restarbeiten, wie Gerüstbauarbeiten (Rückbau), die Wiederherstellung benutzter Baueinrichtungsflächen, die Entsorgung von Abraum, die Herstellung des inneren Zugangs zur Brücke sowie der äußere Anschluss der Entwässerung ausgeführt.

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