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Erfolgreiche Inbetriebnahme der ESTW in Heitersheim und Müllheim

27.01.2022 – 11:59

Ende 2021 wurde das ESTW Heitersheim unter Beteiligung der DB Engineering & Consulting (DB E&C) gemeinsam mit dem ESTW Müllheim auf der Rheintalbahn erfolgreich in Betrieb genommen.Darüber hinaus fand die Inbetriebnahme (IBN) des Leit- und Bediensystems statt, um die ETCS Funktionalitäten des Fahrdienstes mit einer neuen Software für die Bedienoberfläche und einer neuen Hardware abzubilden.

ETCS: Bedienplatz im Stellwerk
Mitarbeiter im Stellwerk

Das Projekt „Europäischer Schienengüterverkehrskorridor Rhine-Alpine der DB Netz AG umfasst u.a. die Ausrüstung des deutschen Teilabschnitts des TSI (Technische Spezifikationen für die Interoperabilität) -Korridors Rhine-Alpine von Oberhausen Sterkrade bis zur Schweizer Grenze (Weil am Rhein) mit dem einheitlichen europäischen Zugleit- und -sicherungssystem ETCS.

Ende 2021 wurde das ESTW Heitersheim unter Beteiligung der Mitarbeiter der BÜZ Südbaden der DB Engineering & Consulting (DB E&C) gemeinsam mit dem ESTW Müllheim auf der Rheintalbahn erfolgreich in Betrieb genommen. Darüber hinaus fand die Inbetriebnahme (IBN) des Leit- und Bediensystems statt, um die ETCS Funktionalitäten des Fahrdienstes mit einer neuen Software für die Bedienoberfläche und einer neuen Hardware abzubilden. In Folge der vielen Stellwerksrealisierungen musste außerdem die Zugnummernanlage / Zuglenkung im Bereich von Basel bis Rastatt erneuert und angepasst werden. Die Linienförmige Zugbeeinflussungszentralen (LZB) Leutersberg und Buggingen in Baden-Württemberg, sowie die benachbarten ESTW Leutersberg und Bad Krozingen wurden an die neuen Verhältnisse angepasst.

Der Umbau des Spurplanstellwerk in ESTW-Technik war notwendig, um im Rahmen des ERTMS-Projektes (European Rail Traffic Management System) zur Interoperabilität die Strecke mit ETCS Level 2 auszurüsten. Diese Strecke ist Bestandteil des wichtigen Korridor A von Genua nach Rotterdam.  Die Ausrüstung mit ETCS L2 erfolgt nun in einer separaten Baustufe.

Umfang der Maßnahme

Bisher wurde das Stellwerk Heitersheim örtlich vom Fahrdienstleiter vom Bahnhof Heitersheim bedient.

ETCS: Ehemalig örtlich bedientes Stellwerk im Bahnhof Heitersheim
Ehemaliges Stellwerk im Bahnhof Heitersheim

Das Signalsystem war als Haupt-/Vorsignalsystem (H/V-System) ausgeführt. In Zukunft kommt hier das Kombinationssignalsystem (KS) zum Einsatz. Die Gleisstromkreise im Bahnhofsbereich wurden zurückgebaut und durch Achszähler ersetzt.

Insgesamt beinhaltete das Projekt unter anderem:

  • 18 KS-Signale mit 14 Rammrohrgründungen und 3 Signalauslegern
  • 6 Lichtsperrsignale
  • 40 Achszähler

Das bisherige Stellwerk ist nun 1:1 in die ESTW (Unterzentrale) in Buggingen in Baden-Württemberg integriert und wird nun von der BZ Karlsruhe, gesteuert. Der bereits vorhandene Notbedienplatz in der ESTW-UZ Buggingen wird mitgenutzt.

Ingenieurgemeinschaft unter technischer Federführung der DB E&C

Seit Ende 2019 wurden sechs ESTW im Rahmen des ETCS-Projektes auf der Rheintalbahn durch die Ingenieurgemeinschaften (INGEn) „Bauüberwachung ETCS Südbaden 1-2“ pünktlich in Betrieb genommen. Des Weiteren wird die Streckenausrüstung mit ETCS-Technik durch die drei INGEn „ETCS Südbaden 3“, „INGE BÜW ETCS Ludwigshafen“ und „INGE Bauüberwachung ETCS Korridor A – SW“ (Nordbade) die Strecke Mannheim – Basel und dem Knoten Mannheim/Ludwigshafen überwacht.

Die fünf Ingenieurgemeinschaften Bauüberwachung bestehen aus den Ingenieurbüros DB E&C, IB BPB – Büro für Planung und Bauüberwachung im Verkehrswesen GmbH (Koblenz) und IB KMS Bauüberwachung GmbH (Karlsruhe).

Die DB E&C ist in diesem  Projekt mit einer Vielzahl an Leistungen beauftragt gewesen, u. a. im Bereich der Planung, Abnahmeprüfung und der Umwelt & Geo Services.


ETCS Level 1:

Fahrten erfolgen weiterhin signalgeführt, das heißt der Triebfahrzeugführer muss die Außensignale beachten. Die benötigten Informationen werden von den LST-Komponenten mittels einer LEU (Lineside Electronic Unit) über die Balisen an das ETCS-Fahrzeuggerät übergeben. ETCS-Level 1 ist nur für Geschwindigkeiten bis 160 km/h zulässig.

ETCS Level 2:

Bei dieser Ausbaustufe findet eine kontinuierliche Kommunikation zwischen Fahrzeug und Strecke mittels GSM-R statt. Somit erfolgt eine dauerhafte Überwachung von Geschwindigkeit und Ende der Fahrterlaubnis. Auf Außensignale kann somit verzichtet werden. Hierbei handelt es sich um anzeigegeführtes Fahren. Durch diese Ausbaustufe sind Geschwindigkeiten größer 160 km/h möglich.

Kontakt

DB Engineering & Consulting

Team Marketing & Kommunikation
DB Engineering & Consulting
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