Schnelle und effiziente Schadensaufnahme für einen zügigen Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe
Die Expert:innen der DB Engineering & Consulting (DB E&C) unterstützen die Deutsche Bahn bei der Schadensaufnahme in den Hochwasser-Gebieten im Westen Deutschlands mit Georadar, Multikoptern und der digitalen Vor-Ort-Begehungs-App TRACKORD.
Mitte Juli kam es in Deutschland in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu schwersten Überschwemmungen. Die Infrastruktur von sieben Regionalverkehrsstrecken wurde so massiv zerstört, dass die Deutsche Bahn sie umfangreich sanieren oder neu bauen muss. Die DB E&C unterstützt DB Netz und DB Station&Service bei der Schadenserfassung.
Einsatz von Georadar an 50 Stationen
Nicht immer sind die Schäden auf den ersten Blick sichtbar. Durch die Wassermassen kann es zu Unterspülungen im Bahnsteigbereich kommen, die die Standsicherheit gefährlich beeinträchtigen. Mittels des Georadar-Verfahrens zur zerstörungsfreien Prüfung und Zustandserkundung von Verkehrswegen und Bauwerken, können Schadbereiche und Auffälligkeiten wie Hohlräume bis in eine Tiefe von 4 m erkundet und sichtbar gemacht werden. Die Daten sind in BIM darstellbar und bilden eine fundierte Grundlage für die Planung.
Binnen kürzester Zeit wurde ein interdisziplinäres und überregionales Team aus Spezialist:innen für Georadar, Vermessung und Geotechnik der DB E&C zusammengestellt, um 50 Stationen in den Hochwassergebieten (u.a. im Ahrtal) zu untersuchen.
Befliegung der Eifelstrecke mit Multikoptern
Das Teilstück der Eifelstrecke von Euskirchen nach Nettersheim und die von Euskirchen abgehenden Strecken nach Bad Münstereifel und Rheinbach wurden durch das Hochwasser stark beschädigt.
Mittels Multikopter-Befliegung können große Streckenabschnitte in kürzester Zeit beflogen und die Schäden aus der Luft erfasst werden. Bereits am 12. August hob der erste Multikopter der Bauüberwachungszentrale (BÜZ) in Dortmund ab. Ein zweites Team aus der Bauüberwachungszentrale (BÜZ) in Köln unterstütze mit einem Multikopter die Befliegungen. Insgesamt konnten so 58 km Strecke und 13 Stationen aufgenommen werden.
Aus den hochauflösenden Luftbildern werden Orthofotos – maßstabsgetreue und verzerrungsfreie Abbildungen der Erdoberfläche – erstellt. Neben 2D-Orthokarten können aus den prozessierten Daten auch 3D-Punktwolken für nachfolgende Planungen abgeleitet werden.
Ortsbegehungen mittels TRACKORD
Auch die Teilstrecke der Eifelbahn bis nach Ehrang in Rheinland-Pfalz wurde schwer vom Hochwasser getroffen. Ebenso wie der Streckenabschnitt Walporzheim–Ahrbrück der Ahrtalbahn.
Schon zwei Tage nach der Hochwasserkatastrophe wurden erste Schäden an der Bahninfrastruktur mittels der von der DB E&C entwickelten Vor-Ort-Begehungs-App TRACKORD erfasst. So können zum einen die Hochwasserschäden schnell und unkompliziert aufgenommen und zum anderen über die Webanwendung auf Daten bereits durchgeführter Ortsbegehungen zugegriffen werden.
Aus der Bestandserfassung mit TRACKORD können Infrastrukturbetreiber in Echtzeit Maßnahmen ableiten, welche notwendig sind, um die Schieneninfrastruktur schnellstmöglich zu ertüchtigen und den sicheren Eisenbahnbetrieb wieder zu gewährleisten.
Dank der schnellen Hilfe und der Zusammenarbeit der Kolleg:innen aller Geschäftsfelder der DB AG kann es nun in die Planung des Wiederaufbaus gehen.
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