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Forschungsprojekt für Starkregen-resilientere Schiene

23.02.2023 – 12:18

Eineinhalb Jahre nach dem Jahrhundert-Hochwasser ist noch immer viel zu tun. Der Wiederaufbau mehrerer Bahnbrücken und Dämme auf der stark beschädigten Ahrtalbahn läuft unter Hochdruck.

Wiederaufbau Hochwasserschäden zerstörte Brücke

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Sarah Geißler

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DB Engineering & Consulting
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DB Engineering & Consulting (DB E&C) ist nicht nur an den Maßnahmen zum Wiederaufbau beteiligt, sondern forscht, gemeinsam mit dem Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft (IWW) der RWTH Aachen, daran, die Schiene zukünftig resilienter gegen Klimaextreme zu machen. In den nächsten zwei Jahren sollen im Rahmen eines Forschungsprojektes des Eisenbahn-Bundesamtes Lösungen erarbeitet werden, die die Schiene widerstandsfähiger gegen extreme Wetterverhältnisse machen.

Eine Flut mit verheerenden Ausmaßen

Anlass des Forschungsprojekts ist das Hochwasser im Juli 2021, das in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz verheerende Schäden an der Infrastruktur angerichtet hat. In Teilen Deutschlands fielen in der Nacht vom 14. auf 15. Juli 2021 bis zu 150 Liter Regen pro Quadratmeter. Der Großteil der Wassermassen kam in einem kurzen Zeitfenster von 10 bis 18 Stunden herab. Mehrere Regionalverkehrsstrecken der Deutschen Bahn in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wurden von der Flut stark beschädigt.

Seit einem Jahr laufen die umfangreichen Sanierungs- und Wiederaufbauarbeiten der Deutschen Bahn in den vom Hochwasser betroffenen Regionen. Die Expert:innen der DB E&C haben u.a. bei der Schadensaufnahme in den Hochwasser-Gebieten sowie der Sanierung und Instandsetzung von mehreren Bahnbrücken und Dammabschnitten im Ahrtal unterstützt.

Mit dem Georadar-Verfahren konnten Schadensbereiche und Auffälligkeiten, wie Hohlräume von Verkehrswegen und Bauwerken, erkundet und sichtbar gemacht werden. Die Darstellung der Daten in BIM Modellen bot eine fundierte Grundlage für die weitere Planung. Aus der Bestandserfassung mit TRACKORD – eine Vor-Ort-Begehungs-App – konnten in Echtzeit die Hochwasserschäden aufgenommen und Maßnahmen abgeleitet werden, um so die Schieneninfrastruktur schnellstmöglich zu ertüchtigen. Zusätzlich haben die Expert:innen die Schadensaufnahme aus der Luft mit Multikoptern unterstützt.

Wiederaufbau Hochwasserschäden zerstörte Brücke
Stark zerstörte Brücke im Ahrtal

Ein bemerkenswertes Projekt für die starke Schiene

Die Expert:innen aus dem Bereich Umwelt & Geo Services  der DB E&C  erarbeiten gemeinsam mit dem Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft (IWW) der RWTH Aachen  ein Konzept, welches eine umfassende Aufbereitung des aktuellen Wissensstandes auf Basis bekannter Starkregenereignisse darstellt.

Neben der Durchführung von numerischen Simulationen werden auch Experteninterviews geführt, die im nächsten Schritt Informationen zum aktuellen Krisenmanagement auf nationaler und internationaler Ebene liefern. Diese Erkenntnisse sind bei der Aufbereitung der Hochwasserereignisse von 2021 von besonderer Bedeutung.

Im Forschungsprojekt wird weiterhin eine umfassende, georeferenzierte Datenbank (QGIS) zu den Schäden an der Eifelstrecke und im Ahrtal entstehen, die als wesentliches Element für die Ableitung von Verbesserungsmaßnahmen im Katastrophenschutz dienen wird. Damit richtet sich der Fokus auf die Risikoanalyse, Prävention und Resilienz.

Masterplan für „Starkregen-resilientere Schiene“

Mit Abschluss des Projektes wird die DB E&C dem Eisenbahn-Bundesamt einen Leitfaden übergeben, in dem Maßnahmenvorschläge zum Aufbau eines zukunftsfähigen Starkregen-Vorsorgekonzepts für die Schiene und daraus abgeleiteter Handlungsplan enthalten sind. Das Handbuch kann als Masterplan „Starkregen-resilientere Schiene“ verstanden werden.

Mit der Teilnahme an diesem Forschungsprojekt leistet die DB E&C gemeinsam mit der RWTH Aachen einen erheblichen Beitrag zur Starken Schiene in Deutschland und arbeitet aktiv daran mit, die Konsequenzen des Klimawandels zu bewältigen.

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