Europäische Fahrstrecken für Getreidetransporte der ukrainischen Eisenbahngesellschaft ermittelt
DB Engineering & Consulting hat eine Machbarkeitsstudie im Auftrag der ukrainische Eisenbahngesellschaft UZ erfolgreich abgeschlossen. Das Team ermittelte Fahrstrecken, die für ukrainische Schüttgutwagen geeignet sind, um den Getreidetransport auf dem Landweg nach Westeuropa zu unterstützen.
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In diesem Sommer konnten Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine wegen der Blockade der ukrainischen Häfen durch das russische Militär nicht exportiert werden. Aufgrund fehlender Schüttgutwagen für die Bahninfrastruktur mit einer Spurweite von 1435 Millimetern wurde die Installation europäischer Drehgestelle mit einer 1435er Spurweite auf ukrainischen Schienenfahrzeugen mit einer 1520er Spurweite als logistische Maßnahme zur Unterstützung der Getreideexporte auf dem Landweg in Betracht gezogen.
Das Team Logistikberatung von DB Engineering & Consulting hat diesen Vorschlag in einer kürzlich abgeschlossenen Machbarkeitsstudie aufgegriffen und im Auftrag der ukrainischen Eisenbahngesellschaft UZ die Eignung der europäischen Fahrstrecken für ukrainische Schüttgutwagen erfolgreich untersucht.
Unterstützung des Getreidetransports auf dem Landweg
Ziel dieses Projekts war es, die technische und betriebliche Eignung verschiedener ukrainischer Schüttgutwagen auf dem Schienenweg zu zwölf ausgewählten Seehäfen in Mittel- und Westeuropa (Polen, Litauen, Deutschland, Niederlande, Italien, Kroatien, Slowenien und Tschechische Republik) sowie in Südosteuropa (Bulgarien und Rumänien) und in unmittelbarer Nähe zur ukrainischen Grenze zu analysieren. Die zentrale Frage der Untersuchung lautete:
Welche Fahrstrecken, die mit den ausgewählten Seehäfen verbunden sind, sind technisch (in Bezug auf das Lichtraumprofil) für welchen Typ ukrainischer Schüttgutwagen geeignet?
Ukrainischen Schüttgutwagen sind höher und breiter als die europäischen. Die Herausforderung bestand also darin, zu untersuchen, ob Seehäfen erreicht werden können und ob die ukrainischen Schüttgutwagen mit der europäischen Eisenbahninfrastruktur kompatibel sind.
Die Ergebnisse zeigen, welche europäischen Fahrstrecken (in Bezug auf das Lichtraumprofil) für die Getreideexporte mit Güterwagen des Typs 19-752 geeignet sind, die etwa 90 Prozent des gesamten ukrainischen Fuhrparks für den Betrieb in der EU ausmachen. Insgesamt wurden zehn Fahrstrecken als geeignet erachtet und vier Häfen ermittelt, die angefahren werden können: Constanta in Rumänien, Gdansk in Polen sowie Rostock und Hamburg in Deutschland. Im nächsten Schritt müssen die verbleibenden Fragen zur technischen Kompatibilität mit den europäischen Normen angegangen und gelöst werden, wie etwa Sicherheitsvorschriften, Lärmminderung und Zertifizierung von Drehgestellwechselsystemen (ECM-Zertifikat).