GeschäftsentwicklungProjekte

In Zehma werden Brücken verschoben

13.04.2021 – 09:43

DB Engineering & Consulting hat die komplette Bauüberwachung bis zum Abschluss der zweiten Ausbaustufe der Sachsen-Franken-Magistrale zwischen den Städten Markkleeberg, Gaschwitz und Crimmitschau übernommen, wo insgesamt 19 Brücken erneuert werden. In Zehma wurde eine Hilfsbrücke errichtet, um den eingleisigen Betrieb während der nächsten Bauphasen sicherzustellen.

Hilfsbrücke - Brückeneinschub Zehma

Der Ausbau der Sachsen-Franken-Magistrale schreitet voran. Im Zuge der 2. Ausbaustufe Markkleeberg-Gaschwitz-Crimmitschau werden insgesamt 19 Brückenbauwerke erneuert. Im Auftrag der DB Netz AG übernimmt die DB Engineering & Consulting die gesamte Bauüberwachung bis zum Abschluss der Gesamtmaßnahme und ist zudem für Planungsleistungen, wie Gutachten im Bereich Baugrund und Umwelt, sowohl Abfall- und Bauüberwachungsleistungen verantwortlich.

Die Gesamtmaßnahme im Überblick

Die Sachsen-Franken-Magistrale erstreckt sich über rund 288 Kilometer und verbindet die Bundesländer Sachsen, Thüringen und Bayern. Die Strecke wird grundlegend erneuert, um sie an die heutigen technischen Anforderungen sowie an die künftigen Anforderungen des Personennah- und Fernverkehrs sowie des Güterverkehrs anzupassen.

Die Arbeiten schreiten voran

Seit Anfang des Jahres 2020 laufen die Arbeiten. Baustraßen und Baustelleneinrichtungsflächen wurden inzwischen errichtet und für die Zauneidechsen wurde ein neues Zuhause gefunden. Im Mai 2020 starteten die Hauptbauarbeiten an der Strecke: Gleis- und Oberleitungsanlagen, alle Durchlässe und Eisenbahnüberführungen sowie eine Brücke über die Pleiße wurden seitdem erneuert. Bauhöhepunkt war eine zehntägige Totalsperrung Mitte Mai 2020, in der ein spektakulärer Aushub der Almabrücke bei Gößnitz im Vordergrund stand.

Hilfsbrücke in Zehma - Einrichtung der Baustelle
Einrichtung der Baustelle

Weiter nördlich in Zehma wurde eine Hilfsbrücke eingebracht, um den eingleisigen Betrieb während der nächsten Bauphasen sicherzustellen. Insgesamt fünf Durchlassbauwerke wurden neu gebaut. Nach einem 10-tägigen Baumarathon, rollte der erste Zug am 25. Mai 2020  wieder pünktlich über die Gleise. Bis Ende 2022 überwacht die DB Engineering & Consulting im gesamten Abschnitt die Erneuerung der Gleis- und Oberleitungsanlagen sowie Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik, der Elektrotechnik und der Telekommunikation. Ab 2023 ist es dann soweit: Dann rollen Reisezüge auch im Abschnitt Lehndorf – Gößnitz mit bis zu 160 km/h über die „Magistrale“. Die vorgesehenen Bauarbeiten stehen vor großen Herausforderungen: Alle Arbeiten werden „unter rollendem Rad“ ausgeführt. Das bedeutet, dass die Strecke während der gesamten Bauzeit für Personen- und Güterzüge nutzbar sein wird. Geplant ist, dass die Gleise nacheinander umgebaut werden und so immer jeweils ein Gleis befahren werden kann.

Brücken zu verschieben, ist eine Herausforderung

Im Streckenabschnitt Lehndorf-Gößnitz, in der Nähe der Gemeinde Zehma wurde im November 2020 der Ersatzneubau einer Eisenbahnüberführung unter dem rollenden Rad verschoben. Das ehemalige Bestandsbauwerk, eine Zweifeldbrücke, wurde durch eine Hilfsbrücke ersetzt. Die Hilfsbrücke dient der Aufrechterhaltung der bauzeitlich, eingleisig befahrenen Strecke zwischen Lehndorf und Gößnitz. Die Hilfsbrücke mit der Bezeichnung „HB-ZH 6“ weist eine Spannweite von 16,80 m zwischen den Auflagerträgern auf. Zur Auflagerung der Hilfsbrücke wurden die Auflagerträger auf Spundbohlen aufgeschweißt, welche gleichzeitig die Verbauwände ausbilden. Durch eine vollständige Umspundung der mittig in Längsrichtung geteilten Baugrube, wurde gleichermaßen eine Führung des Podelwitzer Baches, wie auch eine Hochwasserabsicherung des im Überflutungsgebiet des Mulde liegenden Bauortes gewährleistet.

Der Ersatzneubau EÜ Zehma ist ein halboffener Rechteckrahmen, welcher in Ortbetonbauweise mit schlaffer Bewehrung hergestellt wurde. Das Rahmenbauwerk wurde in Herstelllage außerhalb des Gleisbereichs vorgefertigt. Hierzu wurden auf vorab hergestellte Verschubfundamente zunächst die Widerlagerfundamente und im Anschluss die Widerlagerwände mit Parallel- und Schrägflügel betoniert. So konnten das Rahmenbauwerk, nach Erreichen der erforderlichen Betonfestigkeit, mittels Pressen angehoben werden.

Nach Fertigstellung der Abdichtungsarbeiten wurde das 670 t schwere Bauwerk angehoben und auf zwei HEB300 Verschubträgern mit darauf liegenden, teflonbeschichteten und silikongefetteten Taktschiebeplatten, gelagert und unterhöht in horizontale Endlage unter die Hilfsbrücke verschoben. Hier erfolgte ein vertikaler Verschub von ca. 20 cm sowie ein anschließender Verguss mit quellfähigem Beton.

Der Ersatzneubau des Brückenbauwerkes stellt eine Herausforderung an Planung, Herstellung und Überwachung dar. Zwischen der Oberkante des Ersatzneubaus in Endlage und der Unterkante der Hilfsbrücke ist nach dem Verschub, mit 7,5 cm, nicht viel Platz. Berücksichtigt man die maximale Durchbiegung der Hilfsbrücke bei der Überfahrt, verbleiben lediglich noch 2,7 cm.

Auf den Verschub im Dezember folgten im Januar 2021 die Verfüllung der Baugrube, die Vorbereitung der Brücke auf den Bauzustandswechsel im August 2021 sowie die Querschnittsgestaltung einschließlich einer 1,9 m breiten, erhöhten Biberberme. In der 14-tägigen Totalsperrung wird die Hilfsbrücke zurückgebaut und im Anschluss das bahnrechte Streckengleis auf dem Ersatzneubau in Betreib genommen. Mit dem nächsten Bauzustandswechsel im Juni 2022 folgt dann auch das bahnlinke Gleis.  

Auch die Abschnitte Treben – Lehma – Altenburg sowie Lehndorf – Crimmitschau sollen bald für höhere Geschwindigkeiten ausgerüstet werden. Vier Elektronische Stellwerke (ESTW) sind geplant, außerdem werden 7 Stationen und 16 Eisenbahnüberführungen erneuert.

Kontakt

Sarah Geißler

Leiterin
Marketing & Kommunikation
DB Engineering & Consulting
EUREF-Campus 14
Torgauer Straße 12-15
10829 Berlin
Deutschland
E-Mail

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