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Neues Werk Cottbus – Vorplanung erfolgreich geliefert

30.11.2020 – 07:38

Die Kohle geht, die Bahn kommt: das neue Instandhaltungswerk der Deutschen Bahn schafft langfristig hunderte neue Arbeitsplätze in der Lausitz – groß, modern und umweltfreundlich.

Werkplanung - Umweltfreundliches Instandhaltungswerks in Cottbus
Pläne für das neue Instandhaltungswerk in Cottbus

Bis spätestens 2038 wird Deutschland aus der Kohleverstromung aussteigen. Das ist gut für den Klimaschutz – und die Deutsche Bahn gestaltet diesen Strukturwandel ganz konkret mit. Gemeinsam mit seiner Vorstandskollegin für Digitalisierung und Technik Sabina Jeschke stellte DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla am 17. September die Pläne für das neue umweltfreundliche Instandhaltungswerk in Cottbus und weitere milliardenschwere Infrastrukturprojekte für die Lausitz vor.

„Am Beispiel der Länder Brandenburg und Sachsen wird die historische Dimension des Strukturwandels und die Rolle der Bahn als ein wichtiger Faktor besonders deutlich: Wir werden in Cottbus das europaweit modernste Instandhaltungswerk bauen und ca. 1.200 neue Arbeitsplätze schaffen. Und: Wir werden alle Eisenbahn-Schlagadern in der Lausitz ausbauen. Damit wird es mehr und schnellere Verbindungen aus der Region in alle Richtungen geben. In die deutschen Ballungsräume ebenso wie in die polnische Nachbarschaft“,formulierte er an diesem Tag indirekt auch die Aufgaben für unsere Planer:innen und Bauüberwacher:innen in den nächsten Jahren.

Die Planungen laufen bereits auf vollen Touren

Im neuen Werk in Cottbus werden mit Künstlicher Intelligenz, Sensorik und Robotern, die mit den Mitarbeitenden kooperieren und kommunizieren, die bisherigen Abläufe revolutioniert und so die Kapazitäten in der ICE-Instandhaltung auf ein neues Level gehoben. Denn nur so ist der Deutschlandtakt, mit dem Deutschlands Metropolen künftig im Halbstundentakt verbunden werden sollen, zu realisieren. Hier wird die schwere Instandhaltung von Elektrotriebwagen durchgeführt, ICE werden gewartet, instandgesetzt und modernisiert. Das Werk Cottbus wird außerdem das einzige in Deutschland sein, in dem Hybridfahrzeuge instandgesetzt werden. Im Verwaltungs- und Technologiezentrum wird das DB-Zentrum für Hybridforschung einziehen, außerdem ein Trainings- und Servicezentrum mit Lehrwerkstätten.

Aus vielen Projekten, zuletzt als Generalplaner für das ICE-Werk Köln-Nippes, hat die DB Engineering & Consulting einen guten Ruf in der Werkeplanung. Das bestätigten die Vergaben der Machbarkeitsstudie der Grundlagenermittlung und der Vorplanung für das Cottbusser Werk an das erfahrene Planungsteam um Projektleiter Rüdiger Almeroth in unserem Berliner Büro. Die weiteren Planungsstufen ab der Leistungsphase 3 – Entwurfsplanung sollen über ein Allianzvertragsverhältnis mit dem Bauherren der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH (FZI) geleistet werden.

Dazu Rüdiger Almeroth: „Das Herzstück des Projektes ist die 522 m lange und 100 m breite Instandhaltungshalle für ICE 4 und andere Triebzuggattungen. Zudem werden die dafür erforderlichen Werkstätten und Lager sowie die benötigte Infrastruktur an Gleisen und Straßen beplant. Das Projekt planen wir komplett in der BIM-Methodik.

In der aktuellen Phase verfolgen wir das „Zwei-Hallen-Konzept“ was uns gestattet die Inbetriebnahme der ersten ICE-4-Wartungen um 2 Jahre nach vorn zu ziehen. Hier wird eine Halle mit zwei Instandhaltungsgleisen bis 2024 aufgebaut und in Betrieb genommen. Später folgt die Große Halle mit den vier Instandhaltungsgleisen, der Lackierstraße und der gesamten übrigen Außenanlage.

Erleben Sie, wie wir Werke planen:

Umweltfreundlich & innovativ: Energiekonzept für das „grüne“ Werk

Für das neue „grüne“ Werk soll ein innovatives Energiekonzept umgesetzt werden. Neben der Photovoltaik wurde deshalb der Einsatz von Geothermie und auch Wasserstoff zur Energiegewinnung untersucht. Der hohe Leistungsbedarf soll über „grüne Energie“ der Cottbusser Stadtwerke gedeckt werden. Die Gebäude erhalten Retentionsdächer*. Das Regenwasser wird aufgefangen, gespeichert und als Löschwasser im Falle eines Brandangriffs weiterverwendet. Einen hohen Stellenwert haben die Gebäudeautomation mit einem „intelligenten“ Stromnetz (smart grid) und die Werksinfralogistik.

Aus der Bestandsaufnahme mittels Multikopter, mit der das zukünftige Baufeld und die Bestandsgebäude erfasst wurden, entstand in der Weboberfläche Pix4D BIM eine Befliegungsübersicht zur einfacheren Darstellung und Nutzung der bereitgestellten Daten.„Innerhalb der Weboberfläche kann zwischen den verschiedenen Befliegungsabschnitten gewechselt werden. In der Anwendung können in der Punktwolke und im Orthomosaik mit hinterlegtem Höhenmodell (DOM) Marker gesetzt, Strecken, Flächen und Volumen gemessen sowie Querschnitte des Profils einfach erstellt, geteilt und geprüft werden“, erläutert Philipp Knötzsch aus unserem Dresdener Büro die Vorteile von Pix4D BIM.

Im April wurde die komplette Vorplanung für alle fünf FZI-Teilprojekte und den DB Netz-Teil zusammengestellt und termingerecht geliefert. Damit wurde die Leistungsphase 2 abgeschlossen. Aktuell befindet sich das Projekt in der „design to cost“- Phase. Hier prüfen wir den Einsatz kostenoptimierter Lösungen.

* Retentionsdächer – Dachbegrünungen zur Wasserrückhaltung und Abflussverzögerung sowie Klimaverbesserung, Kühlung und Abstrahlungsminimierung der darunterliegenden Gebäudeflächen.

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