Die Deutsche Bahn (DB) hat ehrgeizige Pläne zur Modernisierung des Schienennetzes in Deutschland vorgelegt, um die Qualität und Pünktlichkeit im Personen- und Güterverkehr signifikant zu verbessern. Der Fokus liegt auf der Generalsanierung von Hochleistungskorridoren, die aufgrund ihrer zentralen Lage und hohen Nutzung eine entscheidende Rolle für die Förderung einer umweltfreundlichen Schiene spielen.
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DB Engineering & Consulting
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Deutschland
Diese Hochleistungskorridore sind nicht nur stark frequentiert, sondern auch von hoher Relevanz für die Verfügbarkeit und Stabilität des Gesamtnetzes, weshalb ihre Modernisierung eine Schlüsselrolle für die Zukunft der Schieneninfrastruktur spielt.
Die anstehenden Maßnahmen, im Rahmen des größten Infrastrukturprogramms seit der Bahnreform 1994, beginnen mit der Generalsanierung der hochbelasteten Streckenabschnitte auf der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim. Im Jahr 2025 folgen die Strecken Hamburg-Berlin und Emmerich-Oberhausen. Bis 2030 will die DB pro Jahr mindestens zwei weitere Korridore angehen. Die Auswahl und Priorisierung der Strecken erfolgen in enger Abstimmung mit dem Bund und seinen Behörden sowie den Eisenbahnverkehrsunternehmen, Aufgabenträgern und Verbänden.
Ziele der Generalsanierung für verbesserte Schieneninfrastruktur
Die Ziele der Generalsanierung sind vielfältig und reichen von der Steigerung der Leistungsfähigkeit über die Erhöhung der Pünktlichkeit bis hin zur Schaffung von mehr Kapazität für den Personen- und Güterverkehr. Durch die gebündelte Erneuerung von Gleisen, Weichen, Oberleitungen und der Ausrüstung für den digitalen Bahnbetrieb soll nicht nur die Infrastruktur verbessert, sondern auch die Flexibilität im Fern-, Nah- und Güterverkehr erhöht werden.
Um die Arbeiten effizient und im Zeitplan durchführen zu können, wird jeweils eine Vollsperrung der Strecken geplant. Während dieser Zeit werden zudem umfassende Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten an den Bahnhöfen vorgenommen, um Reisenden und Güterverkehrsunternehmen schnellstmöglich eine verbesserte und barrierefreie Infrastruktur bereitstellen zu können. Trotz aller Herausforderungen ist die Sanierung des Streckennetzes bis 2030 ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Infrastruktur und der bestmöglichen Vorbereitung auf die steigenden Anforderungen des modernen Verkehrs.
Die Auswahl der Strecken für die Generalsanierung erfolgt in enger Abstimmung mit dem Bund, Behörden, Eisenbahnverkehrsunternehmen und Verbänden. Dieser kooperative Ansatz trägt entscheidend dazu bei, ein holistisches Konzept zu erarbeiten und die Auswirkungen auf die Reisenden und den Güterverkehr zu minimieren.
Die Investitionen in die Generalsanierung dieser Hochleistungskorridore werden nicht nur spürbare Auswirkungen haben, sondern das gesamte Schienennetz positiv beeinflussen. Leistungsfähigere Strecken, pünktlichere Züge und erhöhte Kapazitäten sind bedeutende Schritte hin zu einer nachhaltigen und modernen Mobilität, welche die Schiene als umweltfreundliche Transportlösung weiter stärken.
Die Generalsanierung der hochbelasteten Korridore ist ein langfristiges Projekt, das bis 2030 insgesamt 40 Streckenabschnitte umfassen soll. Dabei wird nicht nur die DB, sondern auch die Bau- und Bahnindustrie vor große Herausforderungen stellen. Dennoch ist die Sanierung des Sanierungsstaus alternativlos, um die Schieneninfrastruktur nachhaltig zu verbessern und auf die steigenden Anforderungen an den Verkehrsträger Schiene vorzubereiten.
Die Schwerpunkte im Überblick
- Die Sanierung des hochbelasteten Netzes und der damit verbundene Ausbau zu einem Hochleistungsnetz mit einer Länge von 9.000 Kilometern.
- Die Auflösung des Investitionsstaus und die Ertüchtigung des Bahnnetzes in der Fläche.
- Kapazitätssteigernde Maßnahmen wie zusätzliche Überleitstellen, Weichen und dichtere Signalisierung für mehr Stabilität und ein besseres Zugangebot.
- Die Digitalisierung des Schienennetzes mit dem deutschlandweiten Rollout des European Train Control System (ETCS). Sie schafft bis zu 30 Prozent mehr Kapazität auf dem bestehenden Netz.
- Der gezielte Aus- und Neubau von Strecken, um Engpässe aufzulösen und damit auch den Deutschlandtakt möglich zu machen.
- Eine großflächige Modernisierung von Bahnhöfen in ganz Deutschland und der Ausbau zu Zukunftsbahnhöfen mit besserem Komfort und größerem Angebot für die Reisenden entlang der Hochleistungskorridore und im Flächennetz.
Instandhaltungskonzept für die Riedbahn als Teil eines umfassenden Programms
Ein bedeutender Schritt in diese Richtung ist die im Jahr 2024 bevorstehende Generalsanierung der Riedbahn, einer 70 Kilometer langen Strecke zwischen Frankfurt am Main und Mannheim. Diese stark frequentierte Verbindung verknüpft wichtige Metropolregionen und wird täglich von rund 300 Zügen des Fern-, Güter- und Nahverkehrs genutzt. Die Belastung der Riedbahn als Nadelöhr hat Auswirkungen auf das gesamte Schienennetz und macht die dringende Sanierung unausweichlich.
Das geplante Instandhaltungskonzept für die Riedbahn bildet den Anfang eines umfassenden Programms. Die DB hat gemeinsam mit Bund, Behörden, Eisenbahnverkehrsunternehmen und Aufgabenträgern einen Plan für die Sanierung von insgesamt 4.200 Streckenkilometern ausgearbeitet. Dabei spielen die Auslastung und der Zustand der Strecken eine maßgebliche Rolle.
Auch die DB E&C ist in verschiedenen Bereichen bei diesem großen Infrastrukturprogramm tätig, unter anderem Planung, Bauüberwachung, Prüfung & Begutachtung und Umwelt- und Geoservices.