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Generalsanierung der Strecke Hamburg – Berlin: Start in die nächste Etappe

29.10.2024 – 08:02

Die 278 Kilometer lange Eisenbahnverbindung zwischen Hamburg und Berlin ist eine der wichtigsten Verkehrsadern Deutschlands. Mit täglich etwa 230 Zügen und bis zu 30.000 Fahrgästen zählt sie zu den meistgenutzten Verbindungen im Land. Doch diese hohe Belastung fordert ihren Tribut: Das deutsche Schienennetz ist in vielen Teilen veraltet und störanfällig, was zu erheblichen Qualitätsproblemen und Verspätungen im Zugverkehr führt.

Hamburg-Berlin: Ein ICE 4 Baureihe 412 bei Brahlstorf zwischen Spree und Alster auf Tour.

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Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Bahn in Zusammenarbeit mit dem Bund ein umfassendes Generalsanierungsprogramm des Streckennetzes ins Leben gerufen. Insgesamt durchlaufen 40 Streckenabschnitte, sogenannte Hochleistungskorridore, mit einer Gesamtlänge von rund 4.000 Gleiskilometern in den kommenden Jahren eine Generalsanierung. Ziel dieses Programms ist es, das derzeit hochbelastete Schienennetz in Deutschland bis 2030 in ein modernes Hochleistungsnetz zu verwandeln und die Infrastruktur auf den geplanten Abschnitten nachhaltig zu erneuern.  

Der Startschuss für dieses ambitionierte Sanierungsprogramm fiel im Juli 2024 mit der Generalsanierung der Riedbahn, einer der am stärksten genutzten Hochleistungskorridore der deutschen Schieneninfrastruktur. Auf einer Strecke von 70 Kilometern zwischen Frankfurt am Main und Mannheim werden hier im Rekordtempo von fünf Monaten umfassende Modernisierungsarbeiten durchgeführt. Diese Maßnahme dient jedoch nur als erster Schritt, denn nach Abschluss der Sanierungsarbeiten auf der Riedbahn folgt die Generalsanierung der Strecke Hamburg – Berlin, ein weiterer Hochleistungskorridor des deutschen Schienennetzes.  

Moderne Infrastruktur für eine Starke Schiene

Zwischen August 2025 und April 2026 wird die Strecke Hamburg – Berlin für den Zugverkehr vollständig gesperrt, um zahlreiche Arbeiten an Gleisen, Weichen und Oberleitungen konzentriert durchzuführen. Dabei fließen Erfahrungen und Lessons Learned aus der Generalsanierung der Riedbahn in das Projekt ein, um die Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen weiter zu optimieren. Die Zahlen sprechen für sich: Etwa 30% der Gleiskilometer, über 50% der Weichen und nahezu 90% der Stellwerke für die Leit- und Sicherungstechnik sind von den Sanierungsarbeiten betroffen. 

Blick aus dem Führerstand auf Gleisanlagen (Strecke 6100 Berlin - Hamburg) zwischen Wittenberge und Ludwigslust

Neben den Erneuerungsarbeiten der Gleisanlagen sollen auch die Bahnhöfe entlang der Strecke modernisiert werden. Durch diese umfassende Instandhaltung wird nicht nur die Infrastruktur sicherer und effizienter, sondern auch das Reiseerlebnis der Fahrgäste verbessert. Barrierefreiheit, moderne Reisendeninformationen und ein insgesamt attraktiveres Bahnhofsbild tragen dazu bei, die Strecke zukunftsfähig zu gestalten.  

Ein wesentlicher Vorteil der Sanierungsmaßnahmen auf der Strecke Hamburg – Berlin wird die Reduzierung anlagenbedingter Störungen im Zugverkehr sein. Dies bedeutet, für Fahrgäste weniger Verspätungen und eine erhöhte Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs. Zusätzliche Überleitstellen schaffen mehr Flexibilität im Betriebsablauf, was die Planung und Durchführung von Zugverbindungen in Zukunft erheblich erleichtern soll.  

Strecke Hamburg-Berlin: Oberbaumaßnahmen auf Strecke Rostock - Lütten Klein

Umleitung statt Stillstand

Die Sperrung des Hochleistungskorridors Hamburg – Berlin über einen Zeitraum von neun Monaten wird für viele Reisende und den Güterverkehr eine Herausforderung darstellen. Um die Auswirkungen der Bauarbeiten zu minimieren, arbeitet die Deutsche Bahn in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen und den Ländern an einem umfassenden Ersatzkonzept. Geplant ist, den Verkehr während der Bauphase auf alternative Strecken umzuleiten, sodass sowohl der Personen- als auch der Güterverkehr möglichst reibungslos fortgeführt werden kann und sie zuverlässig und planbar an ihr Ziel gelangen. 

Erste Vorarbeiten bereits ab 2024

Schon vor der eigentlichen Generalsanierung laufen bereits erste Instandhaltungsmaßnahmen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und die Infrastruktur auf den anstehenden Großumbau vorzubereiten. Zwischen dem 16. August und dem 14. Dezember 2024 werden bspw. im Vorfeld 100 Weichen, drei Durchlässe und insgesamt 74 Kilometer Gleise erneuert. Zudem wird ein Teil der sogenannten Festen Fahrbahn ausgetauscht.

Im Rahmen dieser Arbeiten leistet die DB E&C einen wichtigen Beitrag zu diesem Projekt und unterstützt tatkräftig mit Leistungen in der Planung und im Bereich Umwelt- und Geoservices. Konkret bedeutet dies, dass beispielsweise Bestandsaufnahmen mittels Multikopterbefliegungen oder der 360° Multisensorplattform von Streckenabschnitten sowie Verkehrsstationen gemacht werden, um eine lückenlose Planung zu gewährleisten.  

Um die Auswirkungen auf Reisende möglichst gering zu halten, werden diese Maßnahmen gebündelt durchgeführt. In diesem Zeitraum wird der Fern- und Güterverkehr komplett eingestellt, während der Nah- und Regionalverkehr nur abschnittweise von den Sperrungen betroffen ist.  

Ein weiterer Hochleistungskorridor auf dem Weg zum Hochleistungsnetz

Mit dem Abschluss der Generalsanierung der Strecke Hamburg – Berlin wird das deutsche Schienennetz einen weiteren Schritt in Richtung eines modernen Hochleistungsnetzes machen. Die Fahrgäste dürfen sich auf eine deutlich verbesserte Infrastruktur freuen, die weniger störanfällig ist und mehr Flexibilität im Betrieb ermöglicht. Die Generalsanierung ist ein bedeutender Schritt, um die Bahn als umweltfreundliches und zukunftsfähiges Verkehrsmittel weiter zu stärken. Langfristig soll diese Modernisierung dazu beitragen, dass der Hochleistungskorridor Hamburg-Berlin den Spitzenplatz als einer der wichtigsten und effizientesten Verbindungen Deutschlands behaupten kann.  

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