Digitale Technologien, nachhaltige Planung und Teamarbeit als Motor für Innovation – das sind die Themen, die im Arbeitsalltag von Florian Exner eine zentrale Rolle spielen. Als Leiter Planung Leit- und Sicherungstechnik bei der DB E&C gestaltet er mit seinem Team die Zukunft der Bahninfrastruktur. Im Interview gibt er spannende Einblicke in seine Projekte, seinen Führungsalltag und zeigt, warum Teamarbeit und technologische Innovation untrennbar miteinander verbunden sind.

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DB Engineering & Consulting
EUREF-Campus 14
10829 Berlin
Deutschland
Florian, was genau ist deine Rolle bei DB E&C – und wie sieht ein typischer Projekttag für dich aus?
Als Leiter Planung Leit- und Sicherungstechnik verantworte ich viele spannende Projekte im Bereich LST sowie mehrere großartige Teams. Mein Alltag ist ein vielseitiger Mix aus strategischer Planung, fachlicher Projektleitung und Mitarbeitendenentwicklung. Stets mit einem klaren Fokus auf Qualität, Termintreue und Kundenzufriedenheit. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen – und genau das macht meinen Job so spannend.
Mit welchen Fachthemen oder Technologien beschäftigst du dich aktuell besonders intensiv?
Die LST befindet sich seit einigen Jahren in einem tiefgreifenden technologischen Wandel. Besonders prägend war für mich die Mitgestaltung der ersten hochautomatischen S-Bahn in Hamburg mit ETCS und Automatic Train Operation (ATO). Aktuell beschäftige ich mich intensiv mit der Einführung des Digitalen Stellwerks. Darüber hinaus treiben mich moderne Planungsmethoden wie die digitale, teilautomatisierte Planung mit Hilfe der BIM-Methodik um. Diese Kombination aus innovativer Technologie und neuen Arbeitsprozessen bietet enorme Chancen.
Wie gelingt es dir, bei komplexen Infrastrukturprojekten nachhaltige Lösungen miteinander zu verbinden?
Nachhaltige Lösungen entstehen für mich dann, wenn technologische Innovation, fachliche Tiefe und ganzheitliches Denken zusammenspielen. Bei DB E&C gelingt uns das besonders gut, weil wir langjährige Erfahrung in der Planung und Realisierung komplexer LST-Projekte mit modernen digitalen Methoden wie z.B. BIM und der 360° Multisensorplattform verbinden.
Durch die präzise und ressourcenschonende Datenerfassung im Regelbetrieb – ganz ohne Streckensperrung – schaffen wir Planungsgrundlagen, die nicht nur effizient, sondern auch dauerhaft nutzbar und gewerkeübergreifend integrierbar sind. So vermeiden wir Medienbrüche, reduzieren Fehlerquellen und steigern die Qualität nachhaltig.
Gleichzeitig ist Teamarbeit der Schlüssel: In interdisziplinären Teams entwickeln wir Lösungen, die nicht nur technisch funktionieren, sondern auch langfristig wirtschaftlich, ökologisch und betrieblich sinnvoll sind. Für mich bedeutet nachhaltige Infrastrukturplanung vor allem, Verantwortung zu übernehmen – für das Projekt, für die Umwelt und für die Zukunft der Mobilität.
Was motiviert dich an deiner Arbeit – und was macht ein Projekt für dich besonders spannend?
Mich motiviert vor allem die Kombination aus technischer Herausforderung und echter Teamarbeit. In meiner Rolle als Führungskraft reizt mich besonders, wie eng fachliche Tiefe und strategische Verantwortung miteinander verknüpft sind. Es macht mir Spaß, gemeinsam mit meinem Team Lösungen zu entwickeln und gleichzeitig sicherzustellen, dass alle die besten Voraussetzungen haben, sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln.
Unsere Projekte reichen von kleinen Einzelmaßnahmen bis zu großen Korridormaßnahmen – sie decken die gesamte Bandbreite der Infrastrukturvorhaben der Eisenbahn ab. Diese Vielfalt macht den Reiz aus und zeigt, wie stark ein gutes Team wirklich ist.
Wo siehst du aktuell die spannendsten Chancen für Innovation innerhalb von DB E&C?
Die spannendsten Chancen für Innovation bei uns sehe ich im Bereich der LST vor allem in der konsequenten Digitalisierung unserer Planungs- und Umsetzungsprozesse. Ein gutes Beispiel dafür ist unsere 360° Multisensorplattform, die uns detailreiche Daten als Grundlage für die Planungen liefert.
In Kombination mit der BIM-Methodik und teilautomatisierten Planungsmethoden eröffnen sich dadurch völlig neue Möglichkeiten, Projekte effizienter, transparenter und kollaborativer zu gestalten.
Dank unserer jahrzehntelangen Erfahrung in der Planung und Realisierung komplexer LST-Projekte können wir so nicht nur die Planungsprozesse beschleunigen, sondern dabei gleichzeitig die Qualität steigern.
Was macht die Teamarbeit bei DB E&C für dich besonders?
Teamarbeit bei DB E&C ist für mich mehr ist als nur das Erledigen von Aufgaben – sie ist der Motor für echte Innovation und nachhaltigen Projekterfolg. Gerade bei komplexen Infrastrukturprojekten mit vielfältigen Fachdisziplinen ist es entscheidend, dass wir als Team eng und transparent kommunizieren, voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen.
Was ich besonders schätze, ist die wertschätzende Kultur: Jeder bringt seine Expertise ein, gleichzeitig fördern wir eine offene Atmosphäre, in der unterschiedliche Perspektiven ausdrücklich willkommen sind. Das stärkt nicht nur den Zusammenhalt, sondern sorgt auch dafür, dass wir flexibel auf Herausforderungen reagieren und kreative Lösungen entwickeln können.
Als Führungskraft ist es mir wichtig, ein Umfeld zu schaffen, in dem Mitarbeitende ihr Potenzial voll entfalten können – das spürt man in jedem erfolgreichen Projekt. Teamarbeit bei E&C bedeutet für mich deshalb auch, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen und Erfolge zusammen zu feiern.
Welche Erfahrungen möchtest du jungen Ingenieur:innen oder Berufseinsteiger:innen mitgeben, die in die Infrastrukturplanung einsteigen wollen?
Jungen Ingenieur:innen und Berufseinsteiger:innen möchte ich vor allem mitgeben, dass Infrastrukturprojekte ein unglaublich vielseitiges und verantwortungsvolles Tätigkeitsfeld sind – gleichzeitig können sie komplex und herausfordernd sein. Wichtig ist, von Anfang an eine offene Haltung mitzubringen: Neugierde, Lernbereitschaft und die Bereitschaft, auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen.
Technisches Know-how ist die Basis, keine Frage. Doch gerade in der Infrastrukturplanung kommt es ebenso stark darauf an, strukturiert zu denken, klar zu kommunizieren und sich in interdisziplinären Teams gut zu vernetzen. Wer das versteht und aktiv lebt, kann Projekte nicht nur mitgestalten, sondern auch nachhaltig voranbringen.
Mein Tipp: Sucht euch Mentor:innen und Kolleg:innen, von denen ihr lernen könnt, und scheut euch nicht Fragen zu stellen und Verantwortung zu übernehmen – auch wenn das manchmal Überwindung kostet. Denn gerade durch Praxis und Erfahrung entwickelt man das Gespür für gute Lösungen und die Fähigkeit, auch unter Druck den Überblick zu behalten.
Und nicht zuletzt: Behaltet immer das große Ganze im Blick – wie eure Arbeit dazu beiträgt, dass Menschen sicher, komfortabel und nachhaltig von A nach B kommen. Das macht den Job nicht nur spannend, sondern auch wirklich sinnvoll.