Nach den Projekten im Bahnhof Rostock-Seehafen konnte die DB Engineering & Consulting auch die Ausschreibung „Ausbaustrecke Lübeck-Schwerin mit Neubau der Verbindungskurve Bad Kleinen“ gewinnen.
Akzeptanz schaffen durch Ausbau der Strecke
Die 63 km lange Strecke von Lübeck bis Bad Kleinen ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Hauptbahn mit einer Streckenhöchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Die Bedingungen für die Abwicklung von überregionalen Verkehren sind unzureichend. Neben der fehlenden Elektrifizierung sind die Kreuzungsgleise in den Bahnhöfen zu kurz. Die Verkehre zwischen Lübeck und Schwerin können derzeit nur mit dem zeitaufwendigen Fahrtrichtungswechsel in Bad Kleinen gefahren werden, so dass die Strecke trotz ausgezeichneter geographischer Lage nicht die notwendige Akzeptanz bei den Güterverkehrsunternehmen findet.
Deshalb wird die Strecke elektrifiziert und eine Verbindungskurve bei Bad Kleinen für Verkehre zwischen Lübeck und Schwerin errichtet. Die Kreuzungsbahnhöfe Herrnburg, Grevesmühlen und Bobitz werden mit 750 m langen Gleisen ausgestattet. Hinzu kommt die Erneuerung der Leit- und Sicherungstechnik; die ESTW-Technik wird erweitert und mit DSTW Technik in den Betriebsstellen Bahnhof Bobitz und Abzweigstelle Gallentin bei Bad Kleinen ergänzt.
Planungsleistungen mit der BIM-Methode abgewickelt
Die DB Engineering & Consulting wurde von der DB Netz AG mit folgenden Leistungen beauftragt:
- Entwurfs- und Genehmigungsplanung für die
- Objektplanung der Verkehrsanlagen und der Verkehrsstationen sowie der Straßenplanung
- Objekt- und Tragwerksplanung „Konstruktive Ingenieurbauwerke“
- Bahntechnische Ausrüstung
Die Planungsleistungen für die Verbindungskurve und die Verkehrsstationen wurden durch die DB Engineering & Consulting mit der BIM-Methode geplant. Dafür wurde im Rahmen der Angebotserstellung bereits der BIM-Abwicklungsplan erarbeitet.
Entlastung bis zu den osteuropäischen Nachbarn
Zusätzlicher Effekt dieser Ausbaumaßnahme ist die Entlastung des Großraums Hamburg durch die Verlagerung von Schienengüterverkehrsleistungen von und nach Skandinavien.
Der nationale und internationale Fernverkehr kann durch den Ausbau das Angebot erweitern, denn ein Teil des Verkehrs aus dem skandinavischen Raum kann durch eine Umfahrung des Bahnknotens Hamburg über weniger befahrende Bereiche ins deutsche und europäische Hinterland geführt werden. Es entsteht eine wichtige zusätzliche Zulaufstrecke zum sogenannten Ostkorridor.
Mit dem Ausbau der Strecke zwischen den Betriebsstellen Lübeck und Bad Kleinen entsteht erstmals eine Eisenbahninfrastruktur, die eine praxistaugliche Alternative zur Umfahrung des Knoten Hamburgs für überregionale Eisenbahnverkehre im SGV (Schienen Güter Verkehr) und SPFV (Schienen Personen Fern Verkehr) ermöglichen kann.
Folgende Maßnahmen an der Eisenbahninfrastruktur tragen maßgebend dazu bei:
- Herstellung der durchgehenden Streckenelektrifizierung, wodurch ein zeitaufwendiger, kostenintensiven und logistisch nicht händelbare Triebfahrzeugwechsel im SGV ausgeschlossen wird.
- Herstellung einer direkten Verbindung zwischen zwei Eisenbahnstrecken durch den Bau der Kurve bei Bad Kleinen, wodurch der zeitaufwendiger Richtungswechsel für die Eisenbahnverkehre im Bahnhof Bad Kleinen nicht erforderlich ist.
- Herstellung von 750 m langen Gleisen in den Betriebsstellen, wodurch die Nutzung der Strecke mit Mischverkehren durch Begegnungen und Überholungen ermöglicht wird.
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