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DB Engineering & Consulting macht sich stark für Artenschutz

13.07.2021 – 05:02

Artenschutz ist wichtig, um unser Ökosystem durch biologische Vielfalt zu erhalten. Nicht nur Eidechsen tummeln sich gern auf Bahngeländen, auch z.B. Haselmäuse und Schmetterlinge stehen auf der Liste der Umweltplaner:innen der DB Engineering & Consulting.

Haselmaus - geschützte Arten
Haselmaus auf dem Weg in eine der Niströhren

Die Artenvielfalt ist in den vergangenen Jahren enorm zurückgegangen. Den Umweltexpert:innen der DB Engineering & Consulting liegt viel daran, dem entgegenzuwirken. Manche der besonders und streng geschützten Pflanzen- und Tierarten finden gerade an Bahnanlagen ideale Lebensbedingungen vor. Um diese „Anwohner“ kümmern sich unsere Umweltexpert:innen bereits in der Planungsphase eines Projektes.

Artenschutzgerechte Prüfung beginnt vor der Genehmigungsplanung

Vor allem in der Genehmigungsplanung spielt der Artenschutz eine zentrale Rolle. In der „speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung“ ermitteln und bewerten die Umweltplaner, wie sich ein Vorhaben auf geschützte Arten auswirken kann. Dies dokumentieren sie im sogenannten „Fachbeitrag Artenschutz“. Grundlage der Bewertung sind Kartierungen, bei welchen über längere Zeiträume verschiedene Tier- und Pflanzenarten erfasst werden. So lässt sich erkennen, in welche Lebensräume die Projekte eingreifen. Daraus leitet sich die weitere Planung der Umweltmaßnahmen ab, zum Beispiel Ausgleichsmaßnahmen und ob bestimmte Tiere umgesiedelt werden müssen. Ziel ist es, Projekte im Einklang mit Flora und Fauna zu gestalten. Bei manchen Tieren oder Pflanzen ist die Kartierung nur in bestimmten Zeiträumen erlaubt. Manchmal setzen unsere Expert:innen auch spezielle Hilfsmittel ein, um die Tiere zu finden, z.B. Niströhren für die Haselmaus.

Einzelne Arten schützen

Dunkler Wiesenkopf-Ameisenbäuchling
Dunkler Wiesenkopf-Ameisenbläuling auf Großem Wiesenknopf

In Deutschland sind über 400 Tier- und mehr als 50 Pflanzenarten streng geschützt. Die Umweltexpert:innen der DB E&C kümmern sich z.B. um die Haselmaus und den „Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling“. Dieser Schmetterling (Phengaris nausithous) hat seine Hauptflugzeit von Mitte Juli bis Mitte August.

Schon frühzeitig wird das Gebiet auf seine essenzielle Eiablagepflanze, den „Großen Wiesenknopf“ (Sanguisorba officinalis), durchsucht. So können ab Mitte Juli bei guter Witterung gezielt die Blütenköpfe der Pflanzen nach den Faltern abgesucht werden. Auf den Blütenköpfen des Großen Wiesenknopfs legt der Bläuling einzeln seine Eier ab. Es schlüpfen Raupen, die zunächst an den Blüten fressen und sich anschließend von dem Blütenkopf auf den Boden fallen lassen. Sie imitieren den Duft der Roten Knotenameise (Myrmica rubra) und werden deshalb von ihr adoptiert, da die Ameisen die Raupen mit ihren eigenen Larven verwechseln. Im Ameisennest lassen sich die Bläulings-Raupen füttern, bis sie sich verpuppen und im Juli erneut Schmetterlinge schlüpfen. Für den Fortbestand dieser Schmetterlingsart sind daher neben den Nahrungspflanzen auch die Wirtsameisen wichtig. Entlang von Bahntrassen kommen häufig Krautsäume mit Beständen vom Großen Wiesenknopf vor, weshalb diese Schmetterlingsart häufig Bestandteil der Kartierungen ist, wie zum Beispiel in diesem Jahr bei Gleisbaumaßnahmen im Berchtesgadener Land.  

Kugeliges Nest im Gebüsch

Eine weitere Art, die die Umweltexpert:innen häufig untersuchen, ist die Haselmaus (Muscardinus avellanarius). Sie ist eigentlich keine Maus, sondern gehört zu den Bilchen, d.h. ihre nächsten Verwandten sind Siebenschläfer und Gartenschläfer. Die nachtaktive Art lebt sehr versteckt, weshalb über ihre aktuelle Verbreitung noch wenig bekannt ist. Die Haselmaus lebt in Gehölzen mit einer strukturreichen Strauchschicht, in der sie ausreichend Nahrung in Form von Beeren, Nüssen, Blüten und gelegentlich auch Insekten findet.

Um festzustellen, ob die Art in Gehölzen vorkommt, werden im Frühjahr spezielle Niströhren an Ästen aufgehängt. Dort hinein baut die Haselmaus bevorzugt ihre Nester. Bei den regelmäßigen Kontrollen der Röhren zwischen Mai und Oktober wird die Haselmaus auch schon manchmal „persönlich“ angetroffen, aber auch durch die typischen kugeligen Nester können die Umweltexpert:innen sie nachweisen.

Haselmaus vor Niströhre
Niströhre der Haselmaus

Ab Oktober bis April macht die Haselmaus Winterschlaf in einem Nest am Boden unter dem Laubstreu, in Erdhöhlen, zwischen Baumwurzeln oder in Reisighaufen. Entgegen früherer Annahmen ist die Art nicht sehr störungsempfindlich und es werden auch verkehrsbegleitende Gehölze besiedelt. In den letzten Monaten haben unsere Umweltexpert:innen aus Bayern z.B. Gehölzbestände entlang des Kirchbergtunnels im Altmühltal untersucht.

Nicht nur in Bayern, in ganz Deutschland setzen sich unsere Kolleg:innen für den Artenschutz ein. Wenn Sie das nächste Mal mit der Bahn unterwegs sind, spähen Sie aus dem Fenster, vielleicht entdecken Sie sogar eine Haselmaus. Wer genau hinsieht, wird erkennen, dass auf unseren Bahnanlagen mächtig was los ist: direkt neben den Gleisen leben zahlreiche Tiere. Es ist uns wichtig, so wenig wie möglich in das Leben der Tiere einzugreifen. Daher sorgen unsere Umweltplaner:innen bei Bauprojekten schon frühzeitig für den Schutz unserer tierischen Freunde. Denn unsere biologische Vielfalt ist ein schützenswertes Gut.

Kontakt

Sarah Geißler

Leiterin
Marketing & Kommunikation
DB Engineering & Consulting
EUREF-Campus 14
Torgauer Straße 12-15
10829 Berlin
Deutschland
E-Mail

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