Ein Bauprojekt, von dem alle profitieren: Gestern ist die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm in Betrieb gegangen. Die Verbindung erschließt ländliche Gegenden, macht Pendler:innen das Leben leichter und beschleunigt den Fernverkehr weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus – auf 250 Stundenkilometer.
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DB Engineering & Consulting
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Deutschland
Kilometer für Kilometer Verkehrswende im deutschen Südwesten: Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm ist eine der wichtigsten Infrastrukturmaßnahmen Europas. Neben dem Bau des neuen Stuttgarter Bahnknotens („Stuttgart 21“) gehört dazu auch die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm.
Und die „Neue“ kann sich sehen lassen: Von Stuttgart und Ulm bis nach Reutlingen und auf die Alb kommen Pendler:innen künftig schneller und komfortabler voran. Im Fernverkehr verkürzt sich die Fahrtzeit zwischen Stuttgart und München um etwa 15 Minuten auf nun nur noch zwei Stunden. Außerdem fahren pro Tag künftig rund 90 Züge zwischen den beiden Großstädten – wovon der Fernverkehr nahezu im gesamten Bundesgebiet profitiert.
In luftiger Höhe über der A8
Die neue Strecke verläuft über weite Teile parallel zur A8 und wird diese in Zukunft voraussichtlich stark entlasten. Hier findet sich auch der spektakulärste Teil des knapp 60 Kilometer langen Neubaus: Bei Mühlhausen im Täle, im Osten Baden-Württembergs, überquert die rund 500 Meter lange Filstalbrücke die Autobahn. Wer hier künftig im Zug sitzt, ist rund 85 Meter über den Köpfen der Autofahrer:innen auf dem dritthöchsten Brückenbauwerk Deutschlands unterwegs.
Während die Züge auf der Doppelbrücke in luftiger Höhe rollen, verläuft der Streckenabschnitt ansonsten weitgehend unterirdisch: Mit gut 30 Kilometern besteht rund die Hälfte der neuen Verbindung aus zwei eingleisigen, parallel verlaufenden Tunneln. So entstehen bessere Anbindungen in einer der meistbefahrenen Gegenden Süddeutschlands – bei wenig sichtbaren Eingriffen in die Landschaft.
Alle Proben abgeschlossen
Fertiggestellt ist die Neubaustrecke schon seit Herbst 2022. Im November haben rund 250 Lokführer:innen die Strecke im Testbetrieb kennengelernt und sich mit den Eigenheiten jedes Kilometers vertraut gemacht. Damit steht der erfolgreichen Inbetriebnahme pünktlich zum Reiseverkehr vor den Weihnachtsfeiertagen nichts mehr im Weg.
DB Engineering und Consulting hat das Großprojekt mit Planungsleistungen von der Bauphase über die Inbetriebnahme bis zur Dokumentation unterstützt. Dazu gehörte die umfassende Bauüberwachung beim Ober- und Tiefbau, im Bereich der Leit- und Sicherungstechnik, die E-Technik (Oberleitung 50 Hz), aber auch im Umwelt– und Abfallmanagement.
Bei einem Bauprojekt dieser Größenordnung greifen viele Gewerke und Zuständigkeiten ineinander. Vom Tunnelbau bis zur elektronischen Stellwerkstechnik: Infrastrukturprojekte wie die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm machen den Bahnverkehr in der Region fit für die Zukunft und leisten einen Beitrag zu einer Starken Schiene für Deutschland und Europa.
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