Projekt Deutschherrnbrückenzug Frankfurt
Die Deutschherrnbrücke, ein essenzieller Knotenpunkt im Eisenbahnnetz der Rhein-Main Region, steht vor einem neuen Kapitel ihrer über hundertjährigen Geschichte. Als denkmalgeschütztes Bauwerk und essenzieller Bestandteil des Bahnknotens Frankfurt verbindet die Brücke bedeutende Regional- und Fernverkehrsstrecken mit dem Hauptbahnhof. Der Ersatzneubau in östlicher Parallellage markiert einen wichtigen Schritt in der Weiterentwicklung der Infrastruktur und der städtebaulichen Vision für Frankfurt.
In diesem Zusammenhang erstellte die DB Engineering & Consulting bereits in der Vergangenheit ein Machbarkeitskonzept, in dem verschiedene Varianten eines Neubaus der zwei Trassen untersucht wurden.
Ziel war es, praktikable Lösungen hinsichtlich Bauzeit, Streckensperrungen und Machbarkeit zu vergleichen. Auf Basis dieser Untersuchungen wird nun eine neue, parallel verlaufende Brücke errichtet. Eine Sanierung der bestehenden Deutschherrnbrücke ist leider nicht möglich, da die statischen Nachweise bei grundlegenden Eingriffen in die Brückenkonstruktion nicht erbracht werden können. Dies macht einen vollständigen Neubau unumgänglich, um die Verkehrssicherheit und die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur langfristig zu gewährleisten.
Als Teil des Modernisierungsprojekts “Knoten Frankfurt”, besteht der neu zu errichtende Abschnitt aus mehreren Brückenbauwerken mit einer Gesamtlänge von 1.200 Metern. Die neu zu planende Deutschherrnbrücke überspannt den Main dabei auf einer Länge von ca. 275 Metern. Der gesamte Deutschherrnbrückenzug wird aus sechs Brückenbauwerken bestehen und sich vom südlichen Mainufer bis zum Ostbahnhof erstrecken.
Die Vorplanung des Projekts erfolgt in einer Ingenieurgemeinschaft unter der Leitung von DB E&C in Zusammenarbeit mit den Partnern Sweco und Schüßler-Plan. Neben der Errichtung der neuen Brücke umfasst das Vorhaben den Ausbau des gesamten Deutschherrnbrückenzuges sowie der zugehörigen Bahnstrecke zwischen dem südlichen Mainufer bis zum Ostbahnhof. Zusätzlich wird eine neue Gleisachse als Bypass in Richtung Frankfurt Süd geschaffen, um die Kapazitäten weiter zu erhöhen. Die Planung umfasst die Objektplanung von Ingenieurbauwerken, die Tragwerksplanung sowie die Objektplanung von Verkehrsanlagen (Schiene und Straße).

Darüber hinaus unterstützt die DB E&C das Projekt mit Leistungen in den Bereichen Umweltplanung, Geotechnik und eisenbahntechnische Ausrüstung. Das Projekt wird vollständig unter Anwendung der Planungsmethode BIM realisiert. Nach Abschluss der Planungsphase und des Planfeststellungsverfahrens soll der Baubeginn im Jahr 2029 erfolgen. Mit den Planungsleistungen zum Deutschherrnbrückenzug, der 3. Niederräder Mainbrücke, dem Fernbahntunnel Frankfurt und dem Knoten Frankfurt-Stadion unterstützt die DB E&C die Ertüchtigung und den Ausbau des Knoten Frankfurt am Main in erheblichem Maße.
Projektdaten
- Gesamtlänge des neuen Abschnitts: ca. 1.200 Meter
- Insgesamt sechs Brückenbauwerke
- Verbesserte Kapazität und Zuverlässigkeit durch Kreuzung mit der Bestandstrecke Frankfurt Süd – Offenbach am Main ohne Kreuzungskonflikte
- Einsatz der BIM-Methodik
Leistungsumfang
- Planung
- Gesamtkoordination und technische Federführung
- Objekt- und Tragwerksplanung von Ingenieurbauwerken und Straßen zwischen Frankfurt Ost und dem Bahnhof Frankfurt Süd
- Fachplanung Leit- und Sicherungstechnik und Telekommunikationstechnik
- Technische Streckenausrüstung: Fachplanung elektrische Energieanlagen
- Technische Streckenausrüstung: Fachplanung Oberleitungsanlagen
- BIM-Planung
- Geomonitoring
- Erstellen von geotechnischen Gutachten
- Umwelt- und Geoservices
- Umweltplanung