ICE 4 auf der Schnellfahrtstrecke Mannheim-Stuttgart

Oberbausanierung Schnellfahrstrecke Mannheim-Stuttgart

Seit ihrer Inbetriebnahme vor 28 Jahren hat die Schnellfahrstrecke Mannheim-Stuttgart eine Schlüsselrolle im deutschen Bahnverkehr gespielt. Als eine der ersten Hochgeschwindigkeitsverbindungen der Bundesrepublik hat sie den Weg in ein neues Zeitalter des Zugverkehrs geebnet. Doch die Zeit hinterlässt ihre Spuren und angesichts der enormen Belastung der tagsüber jährlich 68.000 Fernverkehrszüge sowie Güterzüge in den Nachtstunden, war eine umfassende Sanierung der Strecke dringend erforderlich. Die Deutsche Bahn hat daher beschlossen, die Strecke Mannheim-Stuttgart ab 2020 einer grundlegenden Erneuerung zu unterziehen.

Das ehrgeizige Bauprojekt erstreckte sich über 205 Tage und erforderte von April bis Oktober 2020 eine Totalsperrung des Abschnitts. In diesem Zeitraum wurden Gleise, Weichen und Technik einem gründlichen Update unterzogen. Die Dimensionen der Baumaßnahmen sind beeindruckend: Auf einer Streckenlänge von 99 Kilometern wurden rund 190 Kilometer Gleis und 54 Weichen erneuert, während 300.000 Schwellen und 440.000 Tonnen Schotter verbaut wurden. Die Sanierung umfasst auch die Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik sowie den Bau von Lärmschutzwänden, um den Komfort für Anwohner zu verbessern und Beeinträchtigungen zu minimieren. Parallel dazu wurden umfangreiche Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt, wie etwa die Tiefentwässerung und Inspektion der Oberleitungsanlagen.

Aufgrund der logistischen Herausforderung, die zahlreichen Baustoffe über Straßen zu transportieren, mussten die beiden Streckengleise während der Bauzeit gesperrt werden. Dies stellte eine enorme Herausforderung dar und erschwerte die Ver- und Entsorgung der Baustelle mit Großmaschinentechnik, Material und anderen Stoffen.

Die Schnellfahrstrecke Mannheim-Stuttgart ist nicht nur eine wichtige nationale Verbindung, sondern auch Teil des Transeuropäischen Verkehrsnetzes und der Nord-Süd Schnellfahrstrecke. Die umfassende Sanierung gewährleistet nicht nur die Sicherheit und Effizienz des Bahnverkehrs, sondern sichert auch die Zukunftsfähigkeit dieser bedeutenden Verkehrsader.

Projektdaten

  • Oberbauerneuerung Strecke 4080
  • Gleiserneuerungen, 187,4 km, davon 11,9 km ausschließliche Erneuerung der Schienen (SE2)
  • Erneuerung von 54 Weichen
  • Ertüchtigung/Modernisierung/Instandsetzung/Revitalisierung einer bestehenden Strecke
    • Oberbau: Feste Fahrbahn, Schotter
    • Anzahl Gleise: 2
    • Länge der Strecke: 98,80 km
    • Entwurfsgeschwindigkeit: 280 km/h
    • Verkehrstyp: Personenverkehr
Kran zur Weichenmontage im Rollenbergtunnel
ICE 4 Baureihe 412 als ICE 575 auf der SFS Mannheim - Stuttgart
Bauarbeiten - Eine Oberleitung wird repariert
Bauarbeiten - Ablegen von Weichenteilen der Weiche 41 der Üst Forst mit Zweiwegebagger

Leistungsumfang

  • Planung
    • Objektplanung Verkehrsanlagen, Oberbau und Kabeltiefbau 
    • Planung Tiefen- und Tunnelentwässerung, Ertüchtigung Kabelkanäle, Lärmschutzwände sowie Reinigung und Reprofilierung der Bahngräben 
    • Planung des übergeordneten Bauablaufs und der Baulogistik in der Gesamtplanung 
    • Planung Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination  
  • Umwelt- und Geoservices
    • Umwelt-/Artenschutz, Abstimmungen mit Naturschutzbehörden 
    • Erstellen und Fortschreiben des Umweltsteckbriefes 
    • Oberbaumaterialbestellung und Entsorgung, Abwicklung Schrottentsorgung und Übernahme aufarbeitungsfähiger Stoffe 
  • Bauüberwachung
    • Baubetriebsplanung / Baulogistik 
    • Baudurchführungsbesprechungen und Betra-Abstimmungen
    • Streckenbesichtigung / Streckenbefahrung, digitale Aufnahme der Gleisanlagen mit einem umgerüsteten „Vermessungszug“ 
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