Das EU-Programm zu Transeuropäischen Netzen (TEN-V) verbindet den Kontinent auf Schienen, Straßen und Wasserwegen in neun Korridoren. Der Rhein-Alpen-Korridor von der Nordsee entlang des Rheintals bis nach Genua ist die zentrale Achse für den Gütertransport in Europa.
In diesem Jahr ist das TEN-V-Projekt der Europäischen Union 25 Jahre alt geworden. Ziel des 1996 formulierten Vorhabens ist die nahtlose Verbindung aller Teile des europäischen Kontinents. Die TEN-Korridore reichen von Nordnorwegen bis nach Süditalien, von Großbritannien bis ans Schwarze Meer. Den Skandinavien-Mittelmeer-Korridor haben wir anlässlich des „Europäischen Jahres der Schiene“ bereits vorgestellt – heute geht es zwischen Rheintal und Alpen weiter.
Eine Lebensader für Europa
Von den niederländischen Nordseehäfen Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen führt der Rhein-Alpen-Korridor entlang des Rheintals durch Basel bis nach Genua. Dabei durchläuft er mit den Niederlanden, Belgien, Deutschland, der Schweiz und Italien fünf Länder auf sechs Verkehrswegen: Neben Straßen und Schienenstrecken umfasst er Häfen, Flughäfen und Stadtschnellbahnen sowie den Rhein als Binnenwasserstraße.
Die Dimensionen des Korridors sind beeindruckend: Er ist rund 6.200 Kilometer lang, allein 3.000 Kilometer davon entfallen auf Schienenwege. Er verbindet die wirtschaftsstärksten Regionen Europas sowie die Nordsee mit dem Mittelmeer und bildet eine zentrale Achse für den Gütertransport auf dem gesamten Kontinent. Auch für das TEN-Projekt als solches spielt der Rhein-Alpen-Korridor eine besondere Rolle: Als bereits weit ausgebautes Verkehrsnetz fungiert er als Best Case und Blaupause innerhalb des Programms.
Barrieren abbauen – Schienenverkehr stärken
Das Besondere an TEN ist der ganzheitliche Ausbaugedanke. Grenzkontrollen mögen innerhalb der EU eher eine entfernte Erinnerung sein – Barrieren zwischen den Staaten bestehen dennoch. Bauliche Hürden wie unterschiedliche Schienenprofile verlangsamen den Güter- und Personenverkehr. Das ist lästig für Betroffene und schwächt die klimafreundliche Schiene. Da die EU mit dem TEN-Programm den Schienenverkehr stärken will, werden die Korridore beständig ausgebaut und modernisiert. Beim Rhein-Alpen-Korridor ist DB Engineering & Consulting aktuell gleich an mehreren Großprojekten beteiligt:
Auf der Ausbaustrecke Emmerich–Oberhausen im Ruhrgebiet überspannt seit April 2021 nach rund acht Monaten Bauzeit eine 64 Meter lange und acht Meter breite Brücke den Rhein-Herne-Kanal. Die 260 Tonnenschwere Stahlkonstruktion einzuschieben, war echte Maßarbeit. Nun beschleunigt sie den Verkehr erheblich. Auf der rund 73 Kilometer langen Ausbautrecke werden außerdem 55 Bahnübergänge durch 38 Brücken ersetzt sowie die Systemwechselstelle an der deutsch-niederländischen Grenze umgebaut. Neben der Bauüberwachung übernehmen wir hier Planung und Realisierungsmanagement.
Auch im deutsch-schweizerischen Grenzbereich arbeitet DB Engineering & Consulting mit am TEN-Ausbau – hier als Gesamtplaner: Die Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe–Basel umfasst unter anderem den wichtigen Verkehrsknoten Freiburg Hauptbahnhof. Höhepunkt des Bauvorhabens ist der Katzenbergtunnel mit 2.000 Metern Länge.
Diese Beispiele stehen stellvertretend für zahlreiche kleine und große Bauprojekte entlang des gesamten Korridors. Europäische Integration auf der Bahnschiene – das ist die Quintessenz von TEN. Wir als DB Engineering & Consulting arbeiten daran jeden Tag. So leisten wir unseren Beitrag zur Starken Schiene und machen sie zum zentralen Verkehrsweg in ganz Europa.
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