Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe–Basel
Die rund 200 Kilometer lange Ausbau- und Neubaustrecke zwischen Karlsruhe und Basel (Schweiz) zählt zu einer der ältesten Eisenbahnstrecken in Deutschland.
Sie hat eine herausragende Bedeutung für den nationalen und internationalen Schienenverkehr und ist Teil des wichtigsten europäischen Eisenbahnkorridors zwischen Rotterdam und Genua.
Im ersten Streckenabschnitt (StA) zwischen Karlsruhe und Rastatt Süd beginnt die zweigleisige Neubaustrecke. Das Herzstück dieses Abschnitts ist der knapp fünf Kilometer lange Tunnel Rastatt.
Projektdaten
- 24,3 km Streckenlänge
- 1 Tunnel
- 1 Haltepunkt
- Planfeststellungsabschnitte (PfA):
- Karlsruhe-Bashaide
- Abzweig Bashaide – Ötigheim
- Ötigheim – Rastatt Süd
Karlsruhe-Bashaide
Der nördlichste Planungs- und Bauabschnitt des Großprojekts beginnt am Karlsruher Hauptbahnhof. Die Züge fahren hier auf den bestehenden Gleisen bis zum Abzweig Bashaide. An dieser Stelle zweigen die zwei neuen Gleise der Neubaustrecke von der Bestandsstrecke ab. Die Maßnahmen beschränken sich hier auf die Oberleitungsanlagen.
Abzweig Bashaide – Ötigheim
Südwestlich von Rheinstetten zweigen künftig zwei Gleise von der bestehenden Bahnstrecke ab. Am Abzweig Bashaide beginnt die Neubaustrecke in Richtung Basel. Sie verläuft parallel zur Bundesstraße (B) 36 bis Ötigheim. Mit bis zu 250 Kilometer pro Stunde werden die Züge den Abschnitt durchfahren können.
Die Neubaustrecke läuft gebündelt mit der Ortsumgehung B 36. Beim Bau der Straße realisierten die Planer:innen gemeinsame Brücken oder Wege bereits für die neue Schienentrasse mit.
Ötigheim – Rastatt Süd
Aus Richtung Karlsruhe kommend verläuft die Neubaustrecke bis östlich von Ötigheim parallel zur Bundesstraße 36. Hier taucht die Bahntrasse in einen wasserdichten Betontrog ab. Das Stadtgebiet Rastatt unterquert sie dann im Tunnel. Mit über 4,2 Kilometer Länge ist der Tunnel Rastatt eines der größten Bauwerke im Großprojekt Karlsruhe-Basel.
Auf Höhe Rastatt-Niederbühl kommen die Gleise wieder ans Tageslicht, ebenfalls zunächst in einem Betontrog. Im weiteren Verlauf müssen sie die Bundesautobahn (BAB) A5 unterqueren. Für eine Geschwindigkeit von 250 km/h müssen Oberleitungen eine bestimmte Bauhöhe erreichen. Deshalb musste die Trasse in diesem Bereich tiefergelegt werden. Sie wird nun in einem wasserdichten Betontrog geführt.
Umverlegung der Rheintalbahn
Das Konzept zur Wiederherstellung der Oströhre umfasst als einen Schritt zur Gesamtinbetriebnahme StA 1 die Verlegung der bestehenden Rheintalbahn auf die im Rohbau fertiggestellte Weströhre. Wofür unter anderem die Bauüberwachung, Planung und Beratungsleistung der DB Engineering & Consulting (DB E&C) herangezogen wurde.
Leistungen
Die DB E&C wurde mit den folgenden Leistungen beauftragt:
- Bauüberwachung
- Begleitung durch die Bauüberwachung während der Planungs- und Ausschreibungsphase
- Kabeltiefbauleistungen für die Umverlegung der parallel zu Strecke verlaufenden Kabeltrassen; Führung der neuen Kabeltrasse durch das Baufeld parallel zum neuen Streckenverlauf
- Umschaltarbeiten der Leit- und Sicherungstechnik (LST) und Telekommunikation-Kabel aus der alten Kabeltrasse in die neue Kabeltrasse; Vorbereitung der Verkabelung für das Umsetzen von zwei Signalen im Verschwenkungsbereich
- LST-seitige Streckenanpassung auf Grund der VZG (Verzeichnis zulässiger Geschwindigkeiten) Änderung (von 160 km/h auf 80km/h) durch die neue Trassierung der Umverlegung
- Gründung von neuen Masten der Oberleitungsanlage zwischen Rastatt und Rastatt/Süd in zwei Bauzuständen
- Begleitung Herstellung Unterbau der neu trassierten Gleisanlagen
- Anschluss und Herstellung Oberbau in zwei Bauzuständen sowie Inbetriebnahme (IBN)
- Begleitung der IBN von vier Schienenschmiereinrichtungen zur Minimierung des Schalls
- Herstellung einer knapp 280 m langen Schallschutzwand parallel zur neuen Trasse
- Planung
- Vorabmaßnahme – Verlegung Kabelkanal
- Vorarbeiten für die Verschwenkung (Baufeldfreimachung) der Rheintalbahn
- Verlegung des bestehenden Kabelkanals im Stellbereich Bahnhof Rastatt
- Signalbauzustand 2 – Geschwindigkeitsüberwachung (GÜ)-Änderung
- Für die Langsamfahrstellen im Zulauf des Streckenabschnitts mussten die vorhandenen GÜ fest an das Stellwerk Rastatt angeschlossen werden.
- Signalversetzung
- Mit dieser Planung wurde die endgültige Versetzung der Signale in diesem Bereich umgesetzt
- Beratungsleistung/fachliche Begleitung/Prüfung – Gewerkeübergreifend
- Fachtechnische Beratung bei Fragestellungen im Zuge der Ausschreibung und bei der Umsetzung der Baumaßnahmen
- Common Safety Methode: Moderation, Begleitung und fachliche Ausarbeitung
- Vermessungstechnische Leistungen wie gleisgeometrische Prüfung, allgemeine Beratungsleistung (Vermessungstechnik – freie Strecke sowie Tunnel)
- Prüfung der Planungsunterlagen durch Bauvorlageberechtigte (Bautechnik/Ausrüstungstechnik)