ICE 3 (Baureihe 403) als "Sprinter" München - Berlin auf der Schnellfahrstrecke Ebensfeld – Erfurt durch den Thüringer Wald, Fahrtrichtung Nord (VDE 8.1)
Bauarbeiten -Streckenabschnitt VDE 8.1 Ausbaustrecke Nürnberg–Ebensfeld

VDE 8.1 – Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt

Die Verkehrsprojekte Deutsche Einheit (VDE) gelten als wegweisend für die Modernisierung und Vereinigung der deutschen Schienenverkehrsinfrastruktur. Innerhalb dieses Rahmenwerks stellt die VDE 8 zweifellos das größte Eisenbahnvorhaben dar. Sie umfasst den Neu- und Ausbau von Streckenabschnitten mit einer Gesamtlänge von mehr als 500 Kilometern, welche die Städte Nürnberg, Erfurt, Halle (Saale), Leipzig und Berlin miteinander verbinden.   

Ein Schlüsselelement der VDE 8 ist die Neubaustrecke (NBS) Ebensfeld-Erfurt (VDE 8.1), die sich über eine Länge von 107 Kilometern erstreckt. Dieser Abschnitt erhielt eine zweigleisige Elektrifizierung und einen Ausbau für Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometern pro Stunde.  

Mit der Inbetriebnahme in 2017 konnten Reisezeiten im Regional- und Fernverkehr auf der Strecke zwischen Bayern und Thüringen optimiert und somit verkürzt werden. Dadurch trägt der Abschnitt Ebensfeld-Erfurt maßgeblich zur effizienten Abwicklung des Personen- und Güterverkehrs in ganz Europa bei. 

Technische Innovationen und Ingenieurbauwerke entlang der VDE 8.1

Die Trasse zeichnet sich durch die Verwendung fortschrittlicher Bauweisen aus. Beispiele hierfür sind u.a. die feste Fahrbahn nach dem System Bögl und System ÖBB Porr sowie die Verwendung von Schotteroberbau in den Überholgleisen. Darüber hinaus verdeutlichen weitere Aspekte wie die Umsetzung des standardisierten europäischen Zugleitsystems ETCS – Level 2 und der Einsatz von Hochleistungsoberleitungen die technologische Komplexität des Bauvorhabens.   

Einzigartig sind zudem die Rekordbauwerke entlang der Strecke, wie beispielsweise der Bleßbergtunnel und die Ilmtalbrücke. Diese machen mehr als die Hälfte des Abschnitts aus und setzen Maßstäbe für Neubaustrecken in Deutschland. 

Sicherheitsvorkehrungen und Notfallmaßnahmen entlang der VDE 8.1

Die Sicherheit der Anlage stellt eine besondere Priorität dar. Exemplarisch stehen hierfür verschiedene Maßnahmen für den Havariefall. Die Notfallerdung in den Tunnelbauwerken wurde durch die Errichtung von 14 Oberleitungs-, Spannungs- und Prüfeinrichtungen (OLSP-Anlagen) in den Tunnelwerken gewährleistet. 

Überblick zum Streckenverlauf

Die NBS erstreckt sich durch diverse Tunnel und Brücken, die nicht nur die topographischen Herausforderungen der Region meistern, sondern auch eine effiziente Verbindung zwischen den beteiligten Orten gewährleisten. Insgesamt durchläuft die Strecke 22 Tunnel mit einer Gesamtlänge von 41 Kilometern und überquert darüber hinaus 29 Talbrücken mit einer Länge von 12 Kilometern.  

Der Streckenverlauf beginnt in Ebensfeld und führt zunächst über rund 34 Kilometer durch die Mainebene auf bayerischem Gebiet, bevor dieser östlich an Coburg vorbeiläuft. Dabei wird die Stadt nicht nur passiert, sondern über zwei Verbindungskurven bei Niederfüllbach und Dörfles-Esbach direkt an die NBS angebunden. Dies trägt zur Stärkung der regionalen Verkehrsinfrastruktur bei. 

Anschließend erreicht der Abschnitt den Überholbahnhof Theuern nordwestlich von Grümpen, wo der Bleßbergtunnel beginnt. Dieser erstreckt sich über eine Länge von rund 8,3 Kilometern und durchquert den Bleßberg mit einer Höhe von 862 Metern, sowie den Rennsteig nahe der Pechleite mit einer Höhe von 838,5 Metern. Der höchste Punkt des Streckenabschnitts liegt bei Goldisthal. Hier verläuft die Strecke abwechselnd über Brücken über tief eingeschnittene Täler und durch verschiedene Tunnel. In diesem Zusammenhang erstreckt sich der Silberbergtunnel über rund 7,4 Kilometer und durchquert Großbreitenbach sowie das geschützte Obere Möhrenbachtal. Eine Brücke mit einer Länge von 1.681 Metern überspannt das Tal der Ilm zwischen Langewiesen und Gehren und bildet dabei eine wichtige Verbindung zwischen den betroffenen Gemeinden. Bei Trassdorf kreuzen sich dann die Neubaustrecke und die Autobahn A71, die für etwa 23 Kilometer parallel geführt werden. 

Zwischen den Erfurter Stadtteilen Bischleben und Hochheim trifft die Neubautrasse auf die bestehende Bahnstrecke Bebra-Erfurt, die als Westeinfahrt der Bahn in die Landeshauptstadt dient. Dieser Abschnitt wird um zwei zusätzliche Neubaustrecken-Gleise erweitert, um den steigenden Verkehrsanforderungen gerecht zu werden. 

Projektdaten

  • VDE 8.1 – Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt 
  • 107km Gleisbau (TEN HGV) 
    • Davon 32km Feste Fahrbahn System Max Bögl 
    • Davon 75km Feste Fahrbahn System ÖBB Porr 
    • Schotter, Sonderbauform verklebter Schotter 
  • 22 Tunnelbauwerke mit 41km Gesamtlänge  
  • 29 Brückenbauwerke 
  • 48 Lärmschutzbauwerke 
  • Energieversorgungsanlagen 
  • 300km Oberleitungsanlage 
  • 14 Oberleitungs- Spannung- Prüfeinrichtungen (OSLP-Anlagen) 
    • Anlagen: Heißläuferortungsanlage 
  • Technische Ausrüstung EEA 
    • Trafostationen, Netzersatzanlagen, Weichenheizungen, Verteilernetze, Tunnelsicherheitsbeleuchtung  
  • Tunnelausrüstung 
    • Rollpaletten, Schleusentüren, Löschwasserleitungen, Handläufe 
  • Rettungsplätze 
    • Trassenferner Kabeltiefbau, Gründung und Stellen Betonschalthaus, Erweiterung Rettungsplätze 
  • Altlasten/ Abfall/ Abwasser 
    • Abfalltechnische Untersuchung 
  • Neubaustrecke 
    • Oberbau: Feste Fahrbahn 
    • Länge der Strecke: 107 km 
    • Entwurfsgeschwindigkeit: 300 km/h 
Bauarbeiten Streckenabschnitt - Ausbaustrecke Nürnberg–Ebensfeld
Bau von Lärmschutzwänden bei Forchheim Streckenabschnitt
VDE 8.1 - Bau von Lärmschutzwänden bei Forchheim Streckenabschnitt
Bauarbeiten Ausbaustrecke VDE 8.1 Nürnberg–Ebensfeld
Bauarbeiten Streckenabschnitt VDE 8.1 Ausbaustrecke Nürnberg–Ebensfeld

Leistungsumfang

  • Bauüberwachung
    • Baubetriebsplanung 
    • Oberbau/Tiefbau 
    • Konstruktiver Ingenieurbau 
    • Oberleitungs- und EEA Anlagen 
    • OLSP und Fernwirktechnik-Anlagen 
    • Plankoordination und Planprüfung 
    • Realisierungsmanagement  
      • Bauoberleitung 
      • Kosten- und Terminsteuerung 
  • Umwelt- und Geoservices 
    • Geotechnik/Geotechnische Untersuchungen 
    • Vermessungstechnische Kontrollen  
    • Standsicherheits- und Verformungsmessung, Laboruntersuchung, Geotechnische Bauüberwachung 
    • Bauherrnvermessung, Bestandsdokumentation 
  • Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination 
  • Abrechnung und Nachtragsmanagement  
  • Restleistungs- und Mangelverfolgung nach Inbetriebnahme 
  • Koordination Gewährleistungsmangelbeseitigung 
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