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Trebbiner Straße aus der Vogelperspektive (Dresdner Bahn)

Neubau Dresdner Bahn (Berlin Südkreuz–Blankenfelde) 

Die Dresdner Bahn besteht seit 1875 und verläuft vom Bahnhof Berlin Südkreuz über die Berliner Ortsteile Marienfelde und Lichtenrade bis zur Landesgrenze Brandenburg. Von dort führt sie weiter über Mahlow und Blankenfelde in Richtung Dresden. Damit gehört sie zum europäischen Bahnkorridor 7, der die strategisch wichtigen Häfen der Nord- und Ostsee mit dem Schwarzen Meer und dem Mittelmeer verbindet. Durch die Folgen des Zweiten Weltkriegs und der anschließenden Teilung Deutschlands wurde die ursprüngliche Dresdner Bahn teilweise zurückgebaut.

Um den Anforderungen des modernen Nah-, Regional- und Fernverkehrs gerecht zu werden, wird die Dresdner Bahn derzeit wieder errichtet. Ziel des Projekts ist es, die Strecke insgesamt leistungsfähiger zu gestalten, Reisezeiten zu verkürzen und die Anbindung an den Flughafen Berlin Brandenburg (BER) sowie an die Stadt Dresden zu verbessern. 

Im Zuge des Ausbaus entstehen zwei neue, elektrifizierte Fernbahngleise östlich der bestehenden S-Bahn-Trasse. Diese werden mit einer Oberleitung ausgestattet, sodass künftig auch Regional- und Fernverkehrszüge die Strecke nutzen können. Durch die neue Infrastruktur wird künftig eine parallele Nutzung durch alle Zugarten ermöglicht. Um Platz für die Fernbahn zu schaffen, muss die S-Bahn teilweise nach Westen verschoben werden. Sie verläuft weiterhin zweigleisig bis Lichtenrade und eingleisig bis Blankenfelde. Der S-Bahnhof Blankenfelde wird in Richtung Süden verlegt und durch einen kombinierten Bahnsteig mit der Regionalbahn verknüpft, um den Umstieg zu erleichtern. 

Durch den Neubau der Fernbahngleise werden zukünftig im Berliner Stadtgebiet Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h, ab der Landesgrenze zu Brandenburg von 200 km/h erreicht. Damit verkürzt sich die Verbindung Berlin–Dresden nach der Inbetriebnahme der Strecke um etwa 10 Minuten. Auch der Flughafen BER wird künftig durch den geplanten Flughafen-Shuttle in nur 20 Minuten vom Berliner Hauptbahnhof erreichbar sein, der im 15-Minuten-Takt über die Dresdner Bahn verkehren soll. Dies wird möglich durch den Neubau der zweigleisigen Nord-Ost-Kurve und Einbindung in den Berliner Außenring. 

In Folge der geplanten Geschwindigkeitserhöhung werden alle neun Bahnübergänge entlang der Strecke durch Eisenbahn- oder Straßenbahnüberführungen ersetzt. Eine höhere Verkehrssicherheit, verkürzte Wartezeiten und eine Reduzierung von Lärm und Emissionen werden dadurch erreicht.

Drohnenaufnahme der Eisenbahnüberführung EÜ Bahnhofstraße – Berlin Lichtenrade

Zusätzlich werden neun bestehende Brückenbauwerke erneuert oder erweitert. Zum Schutz der Anwohner werden umfassende Schallschutzmaßnahmen umgesetzt. Dazu zählen unter anderem Schallschutzwände, Schallschutzfenster und der Einsatz des „Besonders überwachten Gleises“, das Lärmemissionen verringert. Der Erschütterungsschutz für die Anwohner wird durch den Bau einer besonderen Oberbauform erreicht (BSO/MK – Betonschotteroberbau / Massekern). 

Die bauliche Umsetzung erfolgt in vier Planfeststellungsabschnitten. Bereits im Oktober 2017 wurden die ersten bauvorbereitenden Maßnahmen durchgeführt. Der offizielle Beginn der Hauptbauarbeiten erfolgte im Februar 2019. Das Team der DB E&C ist bereits seit vielen Jahren in diesem wichtigen Projekt tätig und unterstützt tatkräftig mit Leistungen in der Planung, Bauüberwachung, Planprüfung und Abnahmeprüfung, Leistungen als BVB sowie Umwelt- und Geoservices. Insgesamt wird mit dem Ausbau der Dresdner Bahn sowohl der Eisenbahnknoten Berlin entlastet (Beseitigung des Kapazitätsengpasses auf der Anhalter Bahn) als auch die Grundlage für ein zukunftsfähiges, leistungsstarkes Bahnnetz geschaffen. 

Projektdaten

  • Wiederherstellung der zweigleisigen Fernbahnstrecke 
  • Erhebliche Reisezeitverkürzung zwischen Berlin – Dresden/ Südosteuropa 
  • Sicherstellung eines qualitätsgerechten Verkehrs des Flughafen-Shuttles zwischen Berlin Hbf und Flughafen BER 
  • Beseitigung des Kapazitätsengpasses auf der Anhalter Bahn nach Inbetriebnahme der VDE  8 
  • Baumaßnahmen: 
    • Neubau einer zweigleisigen elektrifizierten Fernbahnstrecke mit einer Länge von ca. 16 km 
    • Neubau von 15 Eisenbahnüberführungen 
    • Neubau einer Straßenüberführung (Buckower Chaussee) 
    • Neubau von 5 Fußgängerunterführungen 
    • Umbau und Anpassung Haltepunkt Buckower Chaussee mit vier großzügigen und barrierefreien Zugängen 
    • Neubau des Bahnhofs Lichtenrade mit Mittelbahnsteig mit zwei großzügigen und barrierefreien Zugängen 
    • Neubau des Bahnhofs Blankenfelde mit Außenbahnsteig Regionalbahn (RB) und Mittelbahnsteig RB und S-Bahn, zwei großzügige und barrierefreie Zugänge 
    • Neubau der zweigleisigen Nord-Ost-Kurve und Einbindung in den Berliner Außenring 
    • Neubau von 2 ESTW-A Fernbahn 
    • Zur Einbindung der Dresdner Bahn in den Bahnhof Südkreuz ist die Änderung der Stellwerkstechnik von Simis C nach Simis D erforderlich (Signalgründungen, Kabeltiefbau, – verlegung) 
    • Errichtung von Schallschutzwänden 
    • Ausstattung/Nachrüstung ETCS geplant ab 2029 im Zusammenhang mit der ABS Berlin–Dresden 

Leistungsumfang

  • Bauüberwachung 
    • Fachliche und vertragliche Bauüberwachung für die Gewerke Konstruktiver Ingenieurbau (KIB) / Oberbau, Leit- und Sicherungstechnik (LST), Oberleitungsanlagen (OLA) und 50 Hz 
    • Bauaufsichtliche Leistungen nach Verwaltungsvorschrift Bau und Bau Signal-, Telekommunikations- und Elektrotechnische Anlagen (STE) 
    • Eisenbahnbetriebliche Leistungen und Sicherungsüberwachung 
    • Leistungen nach Baustellenverordnung (Sigeko) 
    • Abfallmanagement 
    • Baubetriebsplanung / Betra-Antragstellung 
    • Umweltfachliche Bauüberwachung nach EBA Leitfaden 
    • Geotechnische Bauüberwachung (Kontrollprüfungen) 
    • Vermessungstechnische Leistungen (Kontrollvermessung) 
  • Planung 
    • Entwurfsplanung ab 2002 als Planungsgemeinschaft Dresdner Bahn 
    • Entwurfsplanung 2006 bis 2017 als ING Dresdner Bahn (Vössing und DE Consult / DB International mit Abschluss in 2017 nach diversen Überarbeitungen wegen Umbestellungen)   
    • Ausschreibung 2016 bis 2019 
    • PT1 Planungen 2017 bis 2025 
    • BVB Leistungen 2019 bis 2026 
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