Erneuerung des Elleringhauser Tunnels im Hochsauerlandkreis (NRW)
Der Elleringhauser Tunnel liegt zwischen den Stationen Olsberg und Brilon Wald auf der zweigleisigen, nicht elektrifizierten Strecke Aachen–Kassel. Der aus dem Jahr 1872 stammende, 1.391 m lange Einröhrentunnel hat einen Gleisachsabstand von < 3,5 m, daher besteht hier ein betriebliches Begegnungsverbot für Züge. Die bauliche Substanz erfordert eine Erneuerung des Tunnels, die eingleisig ausgelegt werden soll. Die verkehrliche Situation dieser Verkehrsachse (Personen- und Güterverkehr) schließt jedoch eine – bei konventioneller Lösung – erforderliche Vollsperrung (über ca. 1,5 Jahre) aus.
Die Planung zur Erneuerung des Tunnels basiert auf einer modifizierten Tunnel-in-Tunnel-Methode (TiT). Dieses Bauverfahren sieht vor, dass die Tunnelerneuerung mittels einer verschiebbaren tragfähigen Einhausung erfolgt und der Bahnbetrieb im Schutze dieser Einhausung aufrechterhalten werden kann. Der für die Einhausung notwendige Arbeitsraum wird in diesem speziellen Fall durch die Verlegung des Gleises in die Tunnelachse (Mittellage) geschaffen. Diese Tunnel-in-Tunnel-Methode wurde hier erstmalig mit beengten Platzverhältnissen (2-gl. Gleisabstand < 3,5m) planerisch erarbeitet. Besondere Herausforderung ist dabei, zwischen der Einhausung und dem Tunnelgewölbe ausreichende Arbeitsräume zu gewährleisten und insbesondere den Materialtransport während der Arbeiten zu ermöglichen.
Leistungsumfang
- Objektplanung Ingenieurbauwerke und Verkehrsanlagen
Grundlagenermittlung, Vorplanung, Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung - Fachplanung Tragwerksplanung
Vorplanung und Entwurfsplanung - Umweltplanung, Landschaftspflegerische Begleitplanung
- Baugrundgutachten, Altlasten, Bodenverwertungs- und Entsorgungskonzept
- Koordination der vermessungstechnischen Leistungen (Geodäsie, Tunnelscan)
- Bauphasenplanung
- Baubetriebsplanung / Erarbeitung Baulogistik
- Planung Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination
- Erstellung des Sicherheits- und Rettungskonzeptes