Blick ins Verborgene
Georadar: Zustand von Infrastruktur hochauflösend erforschen
Georadar-Verfahren
Das Georadar-Verfahren liefert flächendeckende Informationen über Baugrund und Gebäudeteile.
Das Georadar liefert, im Gegensatz zu herkömmlichen Untersuchungen durch Bohrungen oder Sondierungen, kontinuierliche und flächendeckende Informationen über den Baugrund – und das bis in eine Tiefe von vier Metern. Die Untersuchung mit dem Georadar ergänzt und optimiert also die herkömmlichen Erkundungsmethoden, indem sie zusätzliche Erkenntnisse liefert. Das Ergebnis ist ein umfassendes Abbild des Untergrundes. Die erhöhte Aussagekraft und Zuverlässigkeit eines auf diese Weise erstellten geotechnischen Gutachtens schützt vor unliebsamen Überraschungen während der laufenden Baumaßnahme. Damit wird die optimale Planung, Ausschreibung und Durchführung im geplanten Zeit- und Kostenrahmen ermöglicht.
Dr. Daniela Hofmann
Umwelt- & Geo-Services
Buschhöhe 6
28357 Bremen
Weitere Informationen
Im Untergrund verborgene Hindernisse (Leitungen, Fundamente etc.) und Risiken in der Beschaffenheit des Baugrunds (z.B. Torflinsen oder Fels) werden im Vorfeld erfasst und dokumentiert. So lassen sich zum Beispiel teure Nachuntersuchungen vermeiden, weil Aufschlüsse ganz gezielt dort gemacht werden, wo es Auffälligkeiten im Untergrund gibt. Auch Bauwerke können mit dem Georadar hinsichtlich ihres Zustands untersucht werden. Dabei liegt der Fokus beispielsweise auf der Detektion der Bewehrungslage und der Bestimmung der Betonüberdeckung. Des Weiteren lassen sich Kiesnester, Feuchtigkeit, Hohlräume etc. aufspüren.
Wie funktioniert das Georadar?
Das Georadar ist ein zerstörungsfreies Verfahren, dass zur Erkundung des Untergrunds eingesetzt wird. Bei diesem Verfahren werden elektromagnetische Wellen über einen Sender in den Untergrund gesendet. An der Grenze von unterschiedlichen Materialien wird das Signal (teilweise) reflektiert und von einem Empfänger aufgezeichnet. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist abhängig vom Material. Durch die fortlaufende Bewegung der Antenne über die Oberfläche ist eine kontinuierliche Erfassung des Untergrundes möglich. Abhängig vom Auflösungsvermögen wird in bestimmten Abständen (scans/m) ein Messwert erzeugt. Durch diese Aneinanderreihung der einzelnen Messwerte entsteht ein Radargramm, ein Vertikalschnitt des Bodens entlang einer Messlinie.
Auswahl der richtigen Antennenfrequenz
- Abhängig von der Aufgabenstellung
- Hochfrequente Antennen (z.B. 1.000 MHz)
- Eindringtiefe bis ca. 1,5 m
- Auflösung im oberflächennahen Bereich ist höher
- Einsatz zur Detektion des Aufbaus, Bewehrung, etc.
- Einsatz in der Qualitätskontrolle
- Niederfrequente Antennen (z.B. 400 MHz)
- Eindringtiefe bis ca. 4 m
- Auflösung im oberflächennahen Bereich geringer
- Einsatz zur Detektion des Untergrundes
- Einsatz zur Detektion von Leitungen, Bauwerken, etc.
Auswahl des richtigen Auflösungsvermögens
- Sichtbarkeit von Details ist abhängig von der Aufgabenstellung
- Standard sind 20 scans /m (Messwert alle 5 cm)
- Informationsverlust bei geringer Auflösung bei z.B. 5 scans/m (Messwert alle 20 cm)
- Möglich sind bis zu 200 scans/m (Messwert alle 0,5 cm)
Vorteile des Georadar-Verfahrens
- Risikominimierung: Genaue und flächenhafte Kenntnis des Baugrunds im Vorfeld ermöglicht optimale Planung und Ausschreibung von Bauleistungen und sorgt für reibungslosen Bauablauf (geringeres Risiko von Nachträgen oder Stillstandzeiten während der Bauphase)
- zerstörungsfreie Anwendung
- Keine operativen Einschränkungen im Schienen bzw. Straßenverkehr, da Messungen im Regelbetrieb möglich sind.
- Die Kombination mit anderen Verfahren (Scannersysteme, Zeilenkamera etc.) und Daten (z.B. Gleisgeometriedaten) ergibt ein komplettes 3D-Abbild des untersuchten Objekts als Grundlage für die Verwaltung von Infrastrukturanlagen.
Georadar-Anwendungsgebiete
- Erfassen und Bereitstellen der Datengrundlage für Building Information Modeling (BIM)
- Erfassen und Bereitstellen der Datengrundlage für zustandsorientierte bzw. vorausschauende Instandhaltung, z.B. im Bereich Oberbausanierung
- Einsatz bei der Qualitätskontrolle: Soll-Ist-Abgleich zur Überprüfung von Bauwerken auf Plankonformität
Georadar-Verfahren – kurz zusammengefasst
- Zustandserfassung und -dokumentation von Baugrund oder Bauwerken
- Hohlraumdetektion, Bewehrungs-, Leitungs- und Fundamentortung
- Aufspüren von Auffälligkeiten/Risiken wie Torflinsen, Schlammstellen, Packlagen, Felshorizonten, Schotterverschmutzung, Feuchtigkeit etc.
- einsetzbar auf Schienen, Straßen, Bahnsteigen, Tunneln, Brücken, Deichen, Industrieflächen, Abwasserkanälen und in Gebäuden
- Erkundungstiefen bis zu 4 m
- Messgeschwindigkeiten bis zu 100 km/h bei einer Auflösung von 20 scans/m, d.h. alle 5 cm ein Messpunkt (höhere Auflösungen bei geringerer Geschwindigkeit möglich)
Einsatz in unseren Projekten
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