SPNV-Anbindung des Fluggast-Terminal 3 am Flughafen Frankfurt/Main
Der südliche Ausbau des Flughafens Frankfurt/Main wurde Ende der 1990er Jahre angestoßen, um den hohen Zukunftsauslastungen des hessischen Luftdrehkreuzes gerecht zu werden. Mit dem Bau des Terminal 3 wird eine neue Infrastrukturanlage erstellt, welche die bestehenden Terminals 1 und 2 entlasten soll.
Dass jährliche Fluggastaufkommen soll laut Prognosen von 64 Millionen im Jahr 2020 bis auf etwa 86 Millionen Passagiere bis 2030 steigen. Das neue Terminal soll jährlich 19 Millionen Passagiere abfertigen. Die Inbetriebnahme des Fluggastterminals 3 ist laut Fraport für das Jahr 2025 vorgesehen.
Vom Frankfurter Hauptbahnhof direkt ins Terminal 3
Die stets steigende Anzahl der Fluggäste des Frankfurter-Lufthubs wird zu einem deutlich erhöhten Personenverkehrsaufkommen führen. Dieses wird mit ca. 95.000 Fahrten pro Werktag im Rahmen des öffentlichen Verkehrs beziffert, wovon etwa zwei Drittel (ca. 63.300 Fahrten pro Werktag) über den Schienenpersonenverkehr abgewickelt werden soll.
Das neue Terminal 3 soll daher künftig per Zug vom Frankfurter Hauptbahnhof erreicht werden können. Die geplante nördliche Anbindung der Neubaustrecke soll den Umstieg am Flughafen Regionalbahnhof (Terminal 1) ersparen. So wird die Fahrzeit optimiert und der Regionalbahnhof entlastet. Aus dem Süden wird der Flughafen ebenfalls direkt erreicht werden können und der Umstieg an der Haltestelle Frankfurt am Main Stadion wird somit nicht mehr notwendig sein.
Planungsleistungen mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit
Im Rahmen von Vorstudien wurden Varianten der verkehrlichen Anbindung untersucht und bewertet. Das neue Terminal 3 wird mit einer zweigleisigen Strecke an das bestehende Schienennetz angebunden. Für diesen Zweck ist auf der Strecke Mannheim–Frankfurt (Riedbahn) eine Ausfädelung der S-Bahn-Linie S7 im 15-Minuten-Takt zwischen den Bahnhöfen Zeppelinheim und Walldorf geplant. Am Flughafen soll die Strecke unterirdisch in einem Tunnel verlaufen. Die neue Station „Terminal 3“ soll zusätzlich stündlich mit der RegionalExpress-Linie RE70 erreicht werden können.
Ein großer Fokus bei der Planung wird auf die anspruchsvollen naturschutzrechtlichen Belange im Planungsraum gelegt. Sorgfältig werden dabei die Querungen von Trinkwasserschutz- und Fauna-Flora-Habitat-Gebieten behandelt. Diese finden Eingang in den entsprechenden Planungsraumanalysen und Verträglichkeitsprüfungen.
Das Projekt wird durch die Ingenieurgemeinschaft T3 (DB Engineering & Consulting, Sweco und Schüßler-Plan) realisiert.
Die Inbetriebnahme der SPNV-Anbindung ist für das Jahr 2030 geplant.
Projektdaten
- Planung unterirdische Personenverkehrsstation inkl. Neubaustrecke zur Anbindung an die Bestandsstrecke 4010; Planung in der BIM-Methodik
- Infrastrukturplanung
- Generalplanung
- Umweltplanung und Vermessung
- Planung einer neuen unterirdischen Abstellanlage
- Neubaustrecke
- Freie Strecke, Trog- und Tunnelführung
Leistungen
- Planungsleistungen: Grundlagenermittlung, Vorplanung
- Option 1: Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung
- Option 2: Vorbereitung der Vergabe, Mitwirkung bei der Vergabe
- Stationsplanung zusammen mit Schüßler Plan
- Leit- und Sicherungstechnik
- E-Technik und Oberleitungsanlagen
- Umweltplanung